Sturm der Entrüstung

Trump legt nach: „Ich habe die NATO stark gemacht“

Ausland
13.02.2024 06:47

Nach einem Sturm der Entrüstung angesichts seiner Äußerung, im Falle einer Wiederwahl säumige NATO-Bündnispartner nicht zu schützen, hat sich Ex-Präsident Donald Trump nun verteidigt. „Ich habe die NATO stark gemacht“, schrieb Trump am Montag im Onlinedienst Truth Social - und erneuerte seine umstrittenen Aussagen.

„Als ich den 20 Ländern, die ihren (...) Anteil nicht bezahlt hatten, sagte, dass sie zahlen müssen, weil sie sonst keinen militärischen Schutz durch die USA erhalten, floss das Geld in Strömen“, meinte er.

Nachdem die USA so viele Jahre lang „die Rechnung bezahlt“ hätten, sei dies „ein schöner Anblick“ gewesen. „Aber jetzt, wo ich nicht mehr da bin, um zu sagen ‚Ihr müsst zahlen‘, fangen sie wieder an“, fuhr der ehemalige Präsident fort.

Ex-Präsident kein Freund der NATO
Trump, der gute Chancen hat, bei der Präsidentschaftswahl im November gegen Amtsinhaber Joe Biden anzutreten, hatte schon in seiner ersten Amtszeit europäischen NATO-Partnern vorgeworfen, zu wenig Geld in Verteidigung zu investieren und sich auf Kosten der USA beschützen zu lassen.

2024 werden weltweit neue politische Führungen gewählt: 

Am Samstag berichtete Trump bei einer Kundgebung im US-Bundesstaat South Carolina über ein nicht näher beschriebenes Treffen mit NATO-Partnern: „Einer der Präsidenten eines großen Landes stand auf und sagte: ‚Nun, Sir, wenn wir nicht zahlen und von Russland angegriffen werden, werden Sie uns dann beschützen?‘“. Trump erwiderte nach eigenen Angaben, in diesem Fall werde er das Land nicht beschützen und Russland sogar ermutigen, mit ihm zu tun, „was immer sie wollen“.

„Kleine Erinnerungslücken“ bei Trump?
EU-Kommissar Thierry Breton äußerte im französischen Sender LCI die Vermutung, dass sich Trump auf ein Gespräch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bezogen haben dürfte und nur wegen eines „kleinen Erinnerungsproblems“ vom Präsidenten eines großen Landes geredet habe.

Nach Angaben des Nachrichtenportals „Politico“ hatte Breton darüber kürzlich schon einer bei Parteiveranstaltung berichtet. Trump soll bei dem Gespräch im Jahr 2020 beim Weltwirtschaftsforum in Davos gesagt haben: „Sie müssen verstehen, dass wir niemals kommen werden, um Ihnen zu helfen und Sie zu unterstützen, wenn Europa angegriffen wird - und übrigens: Die NATO ist tot, und wir werden die NATO verlassen.“

Aufregung um Trump-Aussage
Trumps Rückzugsfantasie hatte international für heftige Kritik gesorgt. US-Präsident Biden nannte Trumps Worte „entsetzlich und gefährlich“. Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte, „jegliche Relativierung der Beistandsgarantie der NATO ist unverantwortlich und gefährlich“.

NATO-Chef Jens Stoltenberg reagierte am Wochenende ungewöhnlich scharf auf die Äußerungen Trumps. „Jede Andeutung, dass die Verbündeten sich nicht gegenseitig verteidigen werden, untergräbt unsere gesamte Sicherheit, einschließlich der der USA, und erhöht das Risiko für amerikanische und europäische Soldaten“, warnte er.

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