Kristina Oberthaler

„Habe mir gesagt: Hol‘ dir die scheiß Medaille“

Salzburg
28.01.2024 19:34

Die Pongauerin Kristina Oberthaler und ihr Tiroler Kollege Patrick Jakob bescherten Österreich am Schlusstag der Biathlon-Europameisterschaften in Brezno-Osrblie die heiß ersehnte Medaille. Das Duo gewann in der Single-Mixed-Staffel hinter Schweden und Norwegen Bronze. Oberthaler verriet der „Krone“, wie sie auf der letzten Runde das Edelmetall sicherstellte.

Es war ein Krimi, wie ihn Hitchcock nicht hätte besser planen können!

Österreichs Biathleten mussten bei den Europameisterschaften in der Slowakei bis zum allerletzten Bewerb warten, ehe die erste Medaille seit sechs Jahren (Felix Leitner gewann 2018 in Ridnaun Gold im Einzel) in trockenen Tüchern war.

Die Single-Mixed-Staffel war nichts für schwache Nerven. Startläufer Patrick Jakob übergab zunächst mit zwei Nachladern auf Rang elf an seine Partnerin, die für den USC Altenmarkt/Zauchensee laufende Kristina Oberthaler. Diese machte Platz um Platz gut und führte - mit ebenfalls zwei Nachladern - die ÖSV-Staffel auf den dritten Platz, ehe erneut Jakob am Zug war.

Oberthaler: „Es war voll geil“
Der 27-Jährige wehrte sich nach Kräften gegen die bärenstarke Konkurrenz und kam auf Platz fünf liegend - nur gut 14 Sekunden hinter dem Bronzerang - zum letzten Wechsel. Oberthaler musste nun die Kohlen aus dem Feuer holen und tat dies in eindrucksvoller Manier. Wie die Italienerin Zingerle musste sie stehend zweimal nachladen und ging 2,6 Sekunden hinter dieser auf die Strecke.

Dort zündete „Krissi“, die dem Salzburger Olympiakader angehört, den Turbo und lief überglücklich als Dritte über die Ziellinie. Es war zugleich erst die zweite EM-Medaille einer ÖSV-Dame nach Christina Rieders Silber-Coup in Otepää 2015 (Einzel).

„Es war voll geil“, jubelte Oberthaler gegenüber der „Krone“. Was den Erfolg noch spezieller machte: Ihre Eltern nahmen die mehrstündige Anreise in Kauf, um die 25-Jährige vor Ort zu unterstützen und erlebten deren Glücksmoment hautnah mit.

Nach EM-Bronze von Emotionen übermannt
„Im Ziel haben mich die Emotionen übermannt, da habe ich geweint. Es war einfach der Wahnsinn! Das ganze Team hat sich so für uns gefreut, auch die anderen Nationen. Da hat man wieder gesehen, wie sehr der Sport verbindet.“

Und was hat sich die Loipenjägerin gedacht, als sie als Vierte auf die Schlussrunde ging? „Ich habe nur noch den Kopf ausgeschalten und mir gesagt: Hol dir die scheiß Medaille“, lacht sie, um die hart schuftende Servicecrew rund um Chef Christian Kitzbichler sofort hervorzuheben: „Wir hatten brutal gute Ski. Das ganze Team hat tolle Arbeit geleistet.“

Einziger Wermutstropfen: Zeit zum Feiern blieb Oberthaler, Jakob und dem Staff keine, da sich alle sofort auf den langen Heimweg machten. „Wir haben aber schon gesagt, dass wir das nachholen“, meinte Oberthaler. Die Medaillenparty haben sich die Salzburgerin und ihr Tiroler Partner schließlich auch redlich verdient.

In der Mixed-Staffel, die zuvor stattfand, landete das ÖSV-Quartett Magnus Oberhauser, Fredrik Mühlbacher (HSV Saalfelden), Dunja Zdouc und Lea Rothschopf (SC Kuchl) mit zwei Strafrunden und 15 Nachladern 2:54,6 Minuten hinter Sieger Norwegen an sechster Position.

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