AUA-Chefin im Talk

Annette Mann: „Große Sorge um Standort Österreich“

Erste Frau am Steuer der AUA: Die 46-Jährige ist gebürtige Bayerin, studierte Ökonomin und verheiratet.

(Bild: www.romanzachkiesling.at)

Annette Mann (46) landete 2023 ein echtes Rekordjahr. Seit zwei Jahren steht sie bei der AUA ihren Mann - und nicht nur, weil sie so heißt. Im Interview zum Jahresstart spricht sie mit der „Krone“ über volle Flieger trotz Krise, Fehler der Politik und ob Kunden tatsächlich freiwillig teurere Öko-Tarife buchen.

Während draußen die Flieger abheben, bleibt die Chefin mit beiden Beinen am Boden. In diesem Fall im Hangar, wo wir „Austrian Airlines“-CEO Annette Mann zum Interview treffen. Seit zwei Jahren sitzt die 46-Jährige am Steuer der AUA. Als erste Frau in der Unternehmensgeschichte. Sie steht ihren Mann - und nicht nur, weil sie so heißt.

2023 landete die studierte Ökonomin nach vormals turbulenten Zeiten schwarze Zahlen und ein wahres Rekordjahr mit einem deutlichen Umsatzplus von 57 Prozent im ersten Halbjahr (das zweite liegt noch nicht vor).

Am Horizont verschwunden scheinen Zeiten, als die Airline vor 15 Jahren um einen symbolischen Euro samt 500 Millionen-Mitgift des Staats an die Lufthansa verhökert wurde. Oder als während Corona alle Flieger am Boden blieben und man schon den nächsten Absturz fürchtete.

Der weltweite Dachverband der Fluggesellschaften IATA geht davon aus, dass sich der Flugverkehr bis 2040 verdoppeln wird.

Annette Mann

Annette Mann, die mit einem Manager eines Mittelstandsbetriebs verheiratet ist, ist gebürtige Bayerin aus Simbach am Inn - direkt an der österreichischen Grenze. Nichts an ihr wirkt urig oder polternd. Sie spricht nicht einmal Bayerisch. Fast 20 Jahre bei der Lufthansa in Frankfurt haben sie geprägt. Natürlich, zurückhaltend, verbindlich. Statusgehabe ist ihr fremd (das werden Sie am Ende selbst sehen). „Ich biete Mitarbeitern auch gerne das Du an“, schildert die Chefin von 6000 Beschäftigten: „Ich bin überhaupt eher eine Duzerin, weil man so leichter ins Gespräch kommt.“ Was ihr in Österreich auffalle: „Dass Hierarchien mehr ausgeprägt scheinen als in Deutschland oder der Schweiz, und sich manche ein bisschen schwer tun mit dem Du.“ Flüge nützt sie gerne, um mit der Belegschaft ins Gespräch zu kommen. Sie fliegt Eco, Business oder auch die Konkurrenz - einfach zum Vergleich.

„Krone“: Wann sind Sie zuletzt geflogen?
Annette Mann: Letzte Woche aus Frankfurt kommend. Alles bestens, der Flug war pünktlich.