Plagiatsvorwürfe

Der nächste Akt in der Uni-Posse

Viola Heutger

(Bild: Tschepp Markus)

Die Universität Salzburg ist seit über einem Jahr führungslos. Und jetzt soll auch noch die einzig verbliebene Kandidatin für den Chefsessel in der Doktorarbeit abgeschrieben haben.

Hat Viola Heutger sogar von Papst Johannes Paul II wortwörtlich abgeschrieben? Das behauptet zumindest Stefan Weber, der weithin als so genannter Plagiatsjäger bekannt ist. In seinem Blog stellt Weber Vorwürfe auf, wonach Heutger für ihre 1999 verfasste Dissertation an mehreren Stellen von anderen Autoren abgeschrieben habe - darunter eben der Papst, aber auch die deutsche Zeitung „Die Welt“. Acht Beispiele für mögliche Plagiate führt Weber auf und schließt seinen Beitrag süffisant mit dem Satz: „So jemand wäre um ein Haar Rektor der Universität Salzburg geworden. Gute Nacht, Universität Salzburg.“

(Bild: ANDREAS TROESTER)

Der zurzeit geschäftsführende Vize-Rektor der Uni, Martin Weichbold, reagierte am Sonntag auf eine „Krone“-Nachfrage: „Die Vorwürfe sind uns bekannt. Wir werden diese schnell, transparent und gründlich prüfen. Bis dahin können keine inhaltlichen Aussagen gemacht werden.“

Damit hat die Posse um einen neuen Salzburger Uni-Rektor ein weiteres Kapitel bekommen. Heutger, die bis November die Universität im karibischen Aruba geführt hat, war bekanntlich die letzte verbliebene Kandidatin für den Chefsessel. Monatelang beschäftigten sich Uni, Bund und Gerichte mit der Frage, wie viele Personen im Vorschlag für einen Rektor stehen dürfen. Nach der rechtlichen Klärung zog auch noch einer der zwei übrig gebliebenen Kandidaten die Bewerbung zurück. Im Dezember entschied die Uni dann auf einen Neustart des Bewerbungsverfahrens. Heißt: Die Uni ist in den ersten Monaten des neuen Jahres noch immer ohne Rektor. AL