Kulturelle Aneignung

Indonesier an Food-Influencer: „Lass Bali da raus“

Viral
05.01.2024 22:55

Die Influencer-Community gibt sich gerne besonders politisch korrekt und inklusiv - doch just einer ihrer bekanntesten Vertreter, Hank Ge, ist nun mit dem Vorwurf kultureller Aneignung konfrontiert. 

Bunte Brunch-Platten mit viel Obst, Hummus und anderen Köstlichkeiten, Pizzas mit ausgefallenem Belag - Hang Ge betreibt nicht nur mehrere Lokale in Wien, auch sein Online-Auftritt suggeriert viel Exotisches. Laut dem Influencer und Restaurantchef selbst drückt er damit seine Liebe besonders zur indonesischen Insel Bali aus. Aber naturgemäß verkauft sich das Urlaubsfeeling mitten in Europa nicht schlecht. 

Vorwurf der kulturellen Aneignung
Doch genau das ist der indonesischen Community ein Dorn im Auge. Das Kollektiv „Cinta Cinta“ beschuldigt Hank Ge, bürgerlich Hendrick Genotte, sich „ohne Genehmigung, Anerkennung oder Entschädigung“ an der indonesischen Kultur zu bereichern.

Auch habe das, was in den Restaurants und auch abgepackt im Supermarkt unter der Marke des Influencers verkauft wird, mit der indonesischen Küche so gut wie gar nichts gemein: „Die indonesische Küche ist so vielfältig wie der Inselstaat.“ Unter der Marke von Hank Ge wurden hingegen „Gerichte aus Süd- und Westasien und Nordafrika wie Hummus und Falafel mit feel-good Message in Plastik verpackt und mit Bali feel vermarktet“. 

„Wollte den Spirit der Insel nach Wien bringen“
Hank Ge reagierte auf den Post des Kollektivs, rechtfertige sich damit, seit 15 Jahren nach Bali zu reisen und „Natur, Kultur und Leute vor Ort“ zu schätzen gelernt zu haben. Die Namen seiner Marken würden „einzig und allein auf einer Wertschätzung für die außergewöhnliche Atmosphäre und Stimmung auf Bali“ basieren, er habe den „Spirit der Insel“ nach Wien bringen wollen.

Die Indonesier überzeugt er damit nicht. Sie sehen darin lediglich eine andere Form des Kolonialismus. „Lass Bali und Indonesien und jede weitere Form der kulturellen Aneignung aus deinen Geschäftsideen und Produkten raus“, fordern sie.

Die User auf Social Media sind geteilter Meinung. Während einige die Kritik durchaus nachvollziehen können und sogar unterstützen, sind andere auf der Seite des Influencers: „Muss er’s eurer Meinung nach ,Hendriks fruchtiges Frühstückshaus‘ nennen?“ Eine andere Userin ist hingegen auf der Seite der Kritiker: „Es gibt halt in den Tropen das Konzept von Brunch nicht.“

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