Vierschanzentournee

Kraft: „Im Moment ist alles ein bisserl verhext!“

Stefan Kraft

(Bild: GEPA pictures)

Stefan Kraft verspielt mit sechstem Platz auf der Bergisel-Schanze wohl alle Tournee-Chancen. Kobayashi fährt mit 4,8 Punkten Vorsprung nach Bischofshofen.

Das ganze Bergisel-Stadion litt mit dem Innsbrucker Manuel Fettner mit. Nach einem starken Probesprung (2.) stürzte der Peking-Held im ersten Durchgang mit einem 108-m-Hupfer (46.) auf seiner Bergisel-Schanze brutal ab: „Es ist scheiße, eigentlich haben wir uns ein Windspringen gewünscht.“

Überflieger Stefan Kraft dachte sich nach Platz sechs wohl ähnliches. Der Wind meinte es mit dem Weltcup-Spitzenreiter gar nicht gut.

„Kurz brennheiß“
Im ersten Durchgang landete der Trainingssieger nur auf Rang neun: „Da war ich kurz brennheiß, der Sprung hat sich nämlich gut angefühlt.“ Im Finale musste der dreimalige Weltmeister gar 20 Minuten am Sprungturm ausharren: „Wenn es danach gut ist, warte ich gern, es war aber leider nicht gut.“ Das Pech mit dem Wind zieht sich für den 30-Jährigen wie ein roter Faden durch die Tournee: „Dass es mich richtig packt, ist noch nie passiert. Im Moment ist alles ein bisschen verhext, aber da darf ich nicht verzweifeln.“

Die Gesamtwertung schrieb der Pfeifdirnix mit Blick auf den Zwischenstand ab, vor dem Finale in Bischofshofen fehlen „Krafti“ schon 33,8 Punkte auf den Japaner Ryoyu Kobayashi: „Für mich kann es sich nicht mehr ausgehen. Ich werde für ein schönes Tagesergebnis alles probieren.“

Wellinger optimistisch
Andreas Wellinger strahlte trotz knapp verlorener Gesamtführung riesige Zuversicht aus. Den Bayer trennen nur 4,8 Zähler von dem ersten deutschen Tournee-Sieg seit 2002: „Ich mag Bischofshofen gerne. Ich hoffe, dass da die Bedingungen wieder mitspielen, dann sind zweieinhalb Meter nichts auf der großen Schanze.“

Stephan Embacher genoss die Bergisel-Stimmung.

(Bild: Christof Birbaumer / Kronen Zeitung)

Eine Talentprobe lieferte Stephan Embacher ab. Neun Tage vor dem 18. Geburtstag machte sich der Tiroler mit Platz 13 das schönste Geschenk. Er überflügelte beim Weltcupdebüt sogar sein Vorbild Gregor Schlierenzauer (24.) „Es war richtig cool in diesem Hexenkessel. Ich hätte nicht gedacht, dass ich gleich so gut reinstarten kann.“