„Krone“-Kommentar

Rückblick auf ein von Krisen geprägtes Jahr

Meine letzte Kolumne des Jahres: Zeit zurückzuschauen. Dieses Jahr war lang und geprägt von großen Krisen. Zwischen Kriegen, der Klimakrise, der Teuerung und den Bildern des Anschlags der Hamas ist es gar nicht so leicht, sich zurechtzufinden. Das heißeste Jahr seit der Aufzeichnung des Wetters, auch wenn es sich gerade nicht so anfühlt. Der brennende Flughafen in Palermo, die Überschwemmungen in Kärnten und Slowenien. Die Geiselnahmen im Nahen Osten. Die vielen Berichte der Menschen, die sich das Leben immer weniger leisten können.

Eine Antwort der bestehenden Politik auf diese Krisen bleibt aus. Der innenpolitische Zirkus spielt weit entfernt von der Lebensrealität der Menschen. Karl Nehammers Burger-Sager, der in Anbetracht von 324.000 armutsgefährdeten Kindern wie eine Absage an die Menschlichkeit klingt, ist ja nur die Spitze des Eisbergs. Was macht das alles mit uns?

Beim Schreiben dieser Kolumne bin ich ungewohnt emotional. Ich habe dieses Jahr begonnen, diese Kolumne zu schreiben, weil ich es wichtig finde, streitbar zu bleiben. Gerade in einer Zeit, in der uns gesagt wird, wie gespalten wir als Gesellschaft sind. Dabei sind wir uns wahrscheinlich so einig wie nie, dass wir Veränderung brauchen - in welche Richtung, das ist offen. Gerade deshalb möchte ich Ihnen danken: Für Ihre Kritik, für Ihre Anregungen, für Ihre Zustimmung. Gesellschaft verändern wir alle nur gemeinsam.