Trotz Vulkanausbruch
Grindavik: Menschen dürfen tagsüber in ihre Häuser
Wenige Tage nach dem Vulkanausbruch auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel können die Einwohner des kleinen Ortes Grindavík doch wieder tagsüber in ihre Häuser zurückkehren. Es gelte aber nicht als sicher, auch nächtens dort zu bleiben, teilte die Polizei mit.
Nachdem die Polizei den Aufenthalt in dem geräumten 4000-Einwohner-Ort zunächst untersagt hatte, wurde die Rückkehr aufgrund einer geänderten Risikobewertung ab Donnerstag zwischen 7 und 16 Uhr wieder erlaubt
Heftige vulkanische Explosion am Montag
In den Morgenstunden fuhren erste Autos zurück in den Ort, wie der isländische Rundfunksender RÚV berichtete. Kinder sollten laut Polizei nicht mitgebracht werden. In der Nähe von Grindavík war es am späten Montagabend zu einer heftigen vulkanischen Eruption gekommen - der vierten innerhalb von drei Jahren.
Zunächst sprudelte glutrote Lava aus einer kilometerlangen Erdspalte, seitdem hat der Ausbruch an Intensität abgenommen. Wie lange er anhält, ist weiter unklar. Am Donnerstag war zunächst keine Eruptionsaktivität sichtbar - es sei jedoch zu früh, um die Eruption für beendet zu erklären, teilte das isländische Wetteramt in der Früh mit.
Das Wetteramt hatte am Mittwochabend in einem Update erklärt, dass die Wahrscheinlichkeit einer neuen Eruption ohne Vorwarnung in der Nähe von Grindavík gesunken sei. Daher veröffentlichte die Behörde eine neue Gefahrenbewertungskarte, die zunächst bis zum 28. Dezember gilt.
Weiterhin beträchtliches Gefahrenniveau
Das Gefahrenniveau im Gebiet rund um Grindavík sei aber weiter beträchtlich, hieß es in der Behördenmitteilung. Die Intensität des Ausbruchs sei trotz der abgenommenen Aktivität weiter erheblich. Es habe sich auch gezeigt, dass Magma die Erdoberfläche schnell erreichen könne, was kaum Zeit für Warnungen lasse.
In der isländischen Hauptstadt Reykjavik wurde währenddessen nach Wegen gesucht, die Bewohner von Grindavík für längere Zeit unterzubringen. Dutzende Wohnungen wurden dafür gekauft, wie der Sender RÚV berichtete. Es sei klar, dass beträchtliche Unsicherheit über das Leben in Grindavík bestehe, sagte Ministerpräsidentin Katrín Jakobsdóttir auf einer Pressekonferenz.
Tausende im November evakuiert
Grindavik liegt rund 40 Kilometer südwestlich von Reykjavik. Die Einwohnerinnen und Einwohner mussten bereits vor über einem Monat ihre Häuser verlassen, weil ein etwa 15 Kilometer langer Magma-Tunnel unter dem Ort hindurch bis unter den Meeresboden verläuft.
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