„Krone“-Kommentar

NATO: Eismeerfront an russischer Grenze

Kolumnen
21.12.2023 06:00

Eine Nachricht, die den meisten Zeitgenossen wohl nebensächlich und unwichtig erscheinen mochte, gab dem „Krone“-Kolumnisten dieser Tage zu denken: Finnland, das jüngst dem westlichen Verteidigungsbündnis NATO beigetreten ist, hat der U.S. Army die Nutzung von 15 Stützpunkten an der russischen Grenze gestattet.

Gut 80 Jahre ist es nun her, dass dort an der finnisch-russischen Grenze Tausende junge Steirer und Kärntner als Gebirgsjäger der deutschen Wehrmacht bluten mussten. So auch der Vater des Kolumnisten, der dort als Obergefreiter der 3. Gebirgsdivision seine linke Hand verlor.

EINERSEITS ist - abgesehen von der persönlichen und familiären Betroffenheit des Kolumnisten - die NATO-Militärpräsenz an der finnischen Ostgrenze eine durchaus logische Reaktion auf verstärkte Aktivitäten der russischen Armee und unterschwellige Drohungen Wladimir Putins.

Erinnert an Politik vor Erstem Weltkrieg
ANDERERSEITS erinnert diese Entwicklung fatal an die Politik vor 1914, als die europäischen Staatenlenker wie „Schlafwandler“ (Copyright Christopher Clark) in jenen Weltkrieg taumelten, der die Urkatastrophe Europas im 20. Jahrhundert darstellt.

Auch damals war es eine scheinbar zwingende Bündnis-Logik, die die Großmächte in den Krieg schlittern ließ. Und wenn heute die deutsche Bundeswehr 50.000 Mann in Litauen stationiert und die U.S. Army 15 Stützpunkte in Finnland errichtet, dürfte sich der Kreml-Herr eingekreist fühlen - so wie seinerzeit Kaiser Wilhelm in Berlin.

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