Alkohol an Feiertagen

Damit die stille Zeit nicht Zeit der Exzesse wird

Tirol
19.12.2023 10:31

Die Suchthilfe Tirol warnt Personen mit einem Alkoholproblem vor übermäßigem Konsum an den Feiertagen. Wer Hilfe benötigt, bekommt diese beim Psychosozialen Krisendienst ganz einfach per Telefon.

Ausgerechnet die schönste Zeit im Jahr bietet mehr Zündstoff für Konflikte und emotionale Stresssituationen wie kaum ein anderer Anlass. „Viele freuen sich auf diese Zeit und haben Hoffnung, dass sich gewisse Dinge bessern“, erklärt Christian Haring, Obmann der Suchthilfe Tirol.

Doch wenn sich diese hohen Erwartungen nicht erfüllen, aus der erhofften Harmonie Streit wird, Emotionen hochkochen, dann wird oft zu Alkohol gegriffen. „Für Menschen, die ein Alkoholproblem haben, kann es in solchen krisenhaften Situationen zu Exzessen kommen“, erklärt Haring. Er rät daher, den eigenen Konsum gerade in der Zeit rund um Weihnachten und Silvester kritisch zu hinterfragen.

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Viele verstehen nicht die Dimension des Problems und laden zu einem ,Glaserl’ ein - ohne zu ahnen, welche Folgen das bei alkoholkranken Menschen haben kann.

Christian Haring, Obmann der Suchthilfe Tirol

Alkohol gehört zu gewissen Ritualen beinahe „dazu“
Die Suchthilfe Tirol begleitet Klienten in dieser Zeit besonders achtsam. Denn um die Feiertage hat das Trinken von Alkohol oft Ritualcharakter. „Wer ein Alkoholproblem hat, ist von diesen Ritualen ausgeschlossen“, weiß Haring um die Herausforderung. Das Glas Sekt zu Mitternacht oder das Schnapserl nach dem Essen abzulehnen, könne sehr schwierig sein.

Christian Haring von der Suchthilfe Tirol (li.) und Manfred Deiser vom Psychosozialen Krisendienst. (Bild: Bildagentur Muehlanger)
Christian Haring von der Suchthilfe Tirol (li.) und Manfred Deiser vom Psychosozialen Krisendienst.

Umso wichtiger ist, dass das Umfeld ein „Nein“ akzeptiert. „Zum Alkohol überreden geht gar nicht, das ist ein absolutes No-Go!“, mahnt Haring. Auch von Einladungen wie etwa „Gehen wir auf ein Bier?“ rät er ab.

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Personen, die in Momenten der Verletzlichkeit und in einer Krise - wenn sie sich schwach fühlen - Unterstützung suchen, offenbaren beeindruckende Stärke.

Manfred Deiser, Koordinator Psychosozialer Krisendienst

Reden statt trinken ist zielführender“
All jenen, die rund ums Fest mit ihrem Konsum zu kämpfen haben, steht die Telefonnummer des Psychosozialen Krisendienstes offen. Dorthin kann man sich in allen belastenden Situationen wenden. „Wenn sich zeigt, dass es nötig ist, kommen wir auch zu der Person vor Ort“, erklärt Koordinator Manfred Deiser.

Er und Christian Haring sind sich einig: Wer über die Feiertage hinweg Probleme bekommt, sollte beim Krisendienst anrufen, anstatt übermäßig Alkohol zu konsumieren. „Reden statt trinken, das ist zielführender.“

Der Psychosoziale Krisendienst bietet täglich von 8 bis 20 Uhr schnelle, professionelle, kostenlose Hilfe: 0800 400 120.

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