In Konditoreien herrscht dieser Tage Hochbetrieb. Kekse kommen zum Tagesgeschäft dazu. 80-Stunden-Wochen sind die Regel.
Was wäre die Adventzeit ohne Kekse? In der Herstellung ist das Teegebäck jedoch aufwendig, eine Arbeit, die sich viele nicht antun wollen. Und wenn man nicht maschinell gefertigte Kekse aus dem Supermarkt haben will, sondern Handgemachte, geht man zum Konditor. Deswegen herrscht in den Wochen vor Weihnachten Hochbetrieb in Wiens Zuckerbäckereien.
600 Kilo Kekse pro Saison
Wir haben die Traditionskonditorei Hübler im 17. Bezirk besucht. Seit Mitte November geht es in der Backstube geschäftig zu. „Von jetzt bis zum Jahresende arbeiten meine neun Mitarbeiter und ich 80 Stunden die Woche“, erzählt Alex Hübler. Denn die Weihnachtsbäckerei kommt zum normalen Tagesgeschäft hinzu. Und mit 600 Kilo pro Saison lässt sich der Mehraufwand bereits erahnen. Personalprobleme hat der Konditor glücklicherweise nicht. Er hat drei Lehrlinge, die Lehrstellen sind gerade in einem Top-Betrieb begehrt, das Auswahlverfahren ist hart.
Vanillekipferl sind beliebt, vegane Kekse floppen
18 Sorten hat die Konditorei Hübler im Sortiment, jedes Jahr gibt es neue Kreationen. Die Lieblinge der Kunden sind aber nach wie vor die Klassiker, wie Vanillekipferl, Spitzbuben und Eisenbahner. Erstmals habe man in diesem Jahr auch vegane Kekse in die Produktion aufgenommen, diese sind bei Kunden aber nicht gut angekommen. Für 60 Euro je Kilo will man nur die besten Kekse am Tisch haben. Inflationsbedingt musste man mit den Preisen um 15 Prozent hinaufgehen. Damit liegt Hübler im preislichen Mittelfeld, wenn man die Qualität und Handarbeit miteinberechnet.
Auf Süßes wird ungern verzichtet
Gönnen sich die Wiener diesen Luxus dennoch? „Sie wissen die Qualität zu schätzen, aber die gekauften Mengen pro Person werden weniger“, berichtet der Wiener Konditor. Dennoch haben sein Team und der 41-Jährige alle Hände voll zu tun.
Nach Weihnachten geht es dann weiter mit Silvester und dazu passenden Marzipanschweinen und Co. Obwohl das Geschäft gut läuft, gibt es immer weniger, die sich die Arbeit antun wollen. „Als Konditor hat man eine Sieben-Tage-Woche, das ist nicht jedermanns Sache“, so Hübler.
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