Greenpeace-Studie

Apple, Amazon und Microsoft haben die schmutzigste Cloud

Web
18.04.2012 10:54
Die "Cloud" – hier lagern schon heute Abermilliarden Daten von uns. In Zukunft sollen es noch mehr werden, der Bedarf an virtuellen Datenspeichern wächst rasant – jedoch zulasten der Umwelt und des Klimas, wie eine aktuelle Greenpeace-Studie zeigt. Denn um den Leistungshunger der gigantischen Rechenzentren zu stillen, griffen vor allem Apple, Amazon und Microsoft auf "dreckigen" Kohle- und Atomstrom zurück, so die Umweltschutzorganisation.

Für den rasant wachsenden Bedarf an virtuellen Datenspeichern errichteten IT-Unternehmen andauernd neue Rechenzentren mit Tausenden von Computern. Manche dieser Standorte verbrauchten die gleiche Menge Energie wie 250.000 europäische Haushalte und seien so riesig, dass sie sogar aus dem Weltraum zu sehen sind, so Greenpeace. Wenn die Cloud ein Land wäre, hätte dieses den weltweit fünfthöchsten Stromverbrauch, rechnet die Umweltschutzorganisation in ihrem aktuellen Bericht "How clean is your cloud?" vor. Bis 2020 soll sich der Stromverbrauch noch verdreifachen.

Problematisch daran: Während Unternehmen wie Google, Yahoo und Facebook zunehmend auf erneuerbare Energien für ihre Rechenzentren setzten, würden Apple, Amazon und Microsoft diese noch immer überwiegend mit dreckigem Kohle- und Atomstrom versorgen. Den Umweltschützern zufolge führt Apple die Liste der "dreckigen" IT-Firmen an: 55 Prozent des Energiebedarfs für seine Cloud decke der kalifornische Konzern mit Kohlestrom, weitere 27 Prozent mit Atomstrom. Millionen Nutzer heizten so mit jedem Klick den Klimawandel an, weil Apple, Amazon und Microsoft auf veraltete Energien setzten, lautet der Vorwurf.

Google, Yahoo und Facebook vorbildlich
Zu den sauberen IT-Riesen sollen dagegen Google, Yahoo und Facebook gehören. Alle drei Unternehmen investierten laut Greenpeace in Energieeffizienz, suchten ihre Standorte nach einem möglichst großen Angebot an erneuerbaren Energien aus und setzten sich gegenüber Energieversorgern und Regierungen für den Ausbau von Ökostrom ein.

"Räumt die schmutzigste Sache im Internet auf"
Greenpeace fordert IT-Unternehmen nun dazu auf, ihre Clouds mit erneuerbaren Energien zu betreiben oder direkt in Ökostrom zu investieren. Zudem sollten die Firmen ihren Energieverbrauch und Kohlendioxidausstoß veröffentlichen und sich bei Stromversorgern und Regierungen für den Ausbau von Ökostrom einsetzen. "Dinosaurier-Strom passt nicht zu angeblich innovativen Unternehmen", sagte Gerald Neubauer, Energieexperte bei Greenpeace.

Unter dem Motto "Räumt die schmutzigste Sache im Internet auf" rufen die Umweltschützern Nutzer per Online-Petition zudem dazu auf, mit ihrer Unterschrift Microsoft, Amazon und Apple zum Umdenken zu bewegen.

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