Auch in Klagenfurt hat der VGT (Verein gegen Tierfabriken) am Freitag in Klagenfurt auf die Vollspaltenproblematik in der Rindermast aufmerksam gemacht. Trotz Regen versammelten sich 14 Personen zur Fotoaktion vor dem Lindwurm.
Ganz nach dem Motto „Wir lassen Rinder nicht im Regen stehen!“ versammelten sich Freitagabend 14 Menschen auf dem Christkindlmarkt in Klagenfurt, um mit Plakaten und einer Fotoaktion auf die noch immer vorherrschende Vollspaltenproblematik in der Rindermast aufmerksam zu machen.
Was bedeutet Mast?
Mast bedeutet, ein Tier zu halten, um es letztlich zu schlachten und zu Fleisch zu verarbeiten, egal unter welchen Bedingungen. Zur Rindfleischproduktion verwendet man Stiere, Ochsen (kastrierte Stiere) und sogenannte Kalbinnen, also Kühe, die noch kein Kind geboren haben. In Österreich gibt es bei Rindern eigene Fleischrassen und eigene Milchrassen, die darauf gezüchtet wurden, entweder den Fleischzuwachs oder die Milchproduktion zu maximieren. Da aber Kühe, um Milch zu geben, jedes Jahr schwanger werden müssen, fällt für jede Milchkuh jährlich ein Kalb an, das aber nicht aus einer Fleischrasse stammt. Etwa 25 Prozent der männlichen Kälber von Milchkühen werden deshalb in Tiertransporten außer Landes gebracht.
Damit man nicht Ausmisten muss
Durch die Kampagne gegen den Vollspaltenboden in der Schweinemast, die der VGT im Jahr 2019 begonnen hat, wurde diese Haltungsform - für Schweine! - der Öffentlichkeit bekannt. Weniger bekannt ist, dass auch Rinder für die Mast auf diesem Boden leben müssen. Es handelt sich um einen Betonboden (viel seltener auch Holz), der mit scharfkantigen Spalten durchzogen ist. Diese sind 3,5 Zentimeter breit und überdecken im Abstand von 8 Zentimetern den gesamten Boden. Der Sinn dieser Haltungsform ist es, bei Rindern wie bei Schweinen, dass man sich nicht mehr um das Ausmisten der Stallungen kümmern muss. Die Tiere treten durch ihre Bewegungen selbst den Kot durch die Spalten durch und der Urin fließt ab. Dafür ist es aber nicht möglich, auf Vollspaltenboden Stroh oder eine andere weiche Einstreu zu verwenden, weil diese die Spalten verkleben und erst wieder ein Ausmisten nötig machen würde.
Rinder wurden vergessen
Bei Schweinen hat der Vollspaltenboden dank der Kampagne des VGT ein Ablaufdatum. Die Rinder aber wurden vergessen. Dabei leiden Stiere, Kalbinnen und Ochsen auf Vollspaltenboden genauso, wenn nicht sogar mehr, als Schweine. Das deswegen, weil sie schwerer sind, weil ihre Spalten breiter sind, und weil sie viel länger auf diesen Spalten leben müssen:
Mastrinder müssen also bis zu zweieinhalb Jahre die Qual des Vollspaltenbodens ertragen. Und das in einem Land wie Österreich, in dem der Tierschutz als Staatsziel in der Bundesverfassung verankert ist! Das Leid der Mastrinder auf Vollspaltenboden muss enden! Auch bei Rindern muss der Vollspaltenboden ein Ablaufdatum bekommen! Aktuelle Petition: https://vgt.at/actionalert/rinder-vsb/index.php
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