Immer mehr Fragen treten rund um die Insolvenz des Pflegeheims Rosengarten in Bad Sauerbrunn zutage. Ein Teil der Bewohner konnte bereits woanders untergebracht werden.
Was waren die wahren Gründe, welche zur Insolvenz der Seniorenresidenz Rosengarten in Bad Sauerbrunn geführt haben? An den Zahlungen des Landes soll es jedenfalls nicht gelegen sein, wie Landesrat Leonhard Schneemann am Donnerstag betonte. Nicht nur habe das Land fristgerecht die Zahlungen geleistet, die Tagsätze würden auch zu den höchsten in ganz Österreich zählen. Mit dem Geld seien die Betriebskosten abgedeckt.
Heim erhielt jährlich 2,1 Millionen Euro
„Alle anderen 44 Altenwohn- und Pflegeheime im Burgenland schaffen es auch, mit diesem Geld auszukommen“, so Schneemann. Jährlich habe der Rosengarten 2,1 Millionen Euro erhalten. Allein im Oktober seien es 232.152 Euro gewesen. „Wie kann es sein, dass eine Einrichtung, die positiv bilanziert, von heute auf morgen, ohne vorherige Anzeichen, Insolvenz betragen muss“, fragt der Landesrat.
Kurz vor Pleite Gewinn ausgeschüttet
Aus seiner Sicht gibt es den Verdacht, dass sich eine Konstruktion aus mehreren Unternehmungen auf Kosten der Steuerzahler bereichert haben könnte. Klären müsse das aber die Staatsanwaltschaft, an die - wie berichtet - eine Sachverhaltsdarstellung erging. Denn immerhin habe die Betreibergesellschaft der Seniorenresidenz im Vorjahr einen Gewinn von 2,4 Millionen Euro ausgewiesen. Noch im Oktober sei es zu einer Gewinnausschüttung in der Höhe von 2,3 Millionen Euro gekommen. Gleichzeitig hätten aber bereits seit Juni keine Rechnungen mehr bezahlt werden können.
Erste Bewohner in neuer Einrichtung
Insgesamt 51 Bewohner sind von der Insolvenz betroffen. Teilweise gibt es schon eine Lösung. Mit Donnerstag habe die Verlegung der ersten Bewohner gestartet, erklärte Schneemann. Für 25 Menschen habe man einen neuen Platz gefunden. Für weitere 13 gebe es in Neudörfl eine Option. Hinsichtlich der verbleibenden 13 Senioren werde noch an einer Lösung gearbeitet, um einen Platz in der Region zu finden. Dabei werde auf die Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen eingegangen. „Wir lassen niemanden zurück“, so der Landesrat. Hinsichtlich der 26 Mitarbeiter des Rosengartens gebe es bereits Gespräche bezüglich einer Übernahme in andere Trägerorganisationen.
„Pflege muss in öffentliche Hand“
SPÖ-Klubobmann Roland Fürst fordert eine lückenlose Aufklärung durch die Justiz. Denn die von den Betreibern angegebenen Gründe für die Insolvenz würden zum Himmel stinken. Für den SPÖ-Bezirksvorsitzenden Thomas Hoffmann ist die Causa Rosengarten außerdem der Beweis, dass die Pflege in die öffentliche Hand gehört.
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