Heute fällt in Paris die Entscheidung über die Vergabe der EXPO 2030. Neben Südkorea (für Busan) haben sich Italien (für Rom) und Saudi Arabien (für Riad) als Gastgeberländer beworben. Eine von Samsung Österreich in Auftrag gegebene Studie des Wirtschaftsforschungsinstitutes EcoAustria nennt fünf Gründe, warum die Vergabe an Busan, Südkoreas zweitgrößter Stadt, eine Entscheidung mit Vorteilen auch für Österreich wäre.
Samsung ist offizielles Mitglied des Bewerbungskomitees für die EXPO 2030-Bewerbung Südkoreas aus dem Privatsektor: „Samsung arbeitet daran, Lösungen für viele Herausforderungen zu entwickeln, mit denen die Menschen auf der ganzen Welt - darunter auch Österreich und Südkorea - konfrontiert sind, um eine positive Perspektive für die Zukunft zu schaffen“, so Trevor Lee, Präsident Samsung Electronics Österreich und Schweiz. Samsung ist jedenfalls überzeugt, dass eine Vergabe an Südkorea auch für Österreich von Vorteil wäre und hat dazu in einer Aussendung vor der Entscheidung in Paris fünf Gründe herausgearbeitet, die sich durchaus interessant lesen.
Wirtschaftspotential in Milliardenhöhe
Österreich und Korea haben laut Angaben von Samsung im vergangenen Jahr ihr bisher größtes Handelsvolumen mit 3,6 Milliarden USD verzeichnet und in der ersten Hälfte dieses Jahres habe Südkorea Japan überholt, was es nun zum zweitgrößten Handelspartner Österreichs in Asien (nach China) macht.
Wie eine von Samsung Österreich in Auftrag gegeben Studie des Wirtschaftsforschungsinstitutes EcoAustria zeigt, ist Österreichs Waren- und Dienstleistungsexport insgesamt aber noch stark auf Europa ausgerichtet. Insgesamt gehen nur 9 Prozent der heimischen Warenexporte in asiatische Länder, Südkorea hat davon einen Anteil von 0,8 Prozent. Um das vorhandene wirtschaftliche Potenzial noch weiter auszuschöpfen, sei laut EcoAustria eine höhere Präsenz österreichischer Unternehmen in Südkorea von großer Bedeutung.
Die Bewerbung Busans für die World EXPO 2030 biete demnach eine einmalige Gelegenheit, (Neo-)Exporteuren und Start-ups den Sprung nach Korea zu erleichtern und bereits bestehende Unternehmenskooperationen zu festigen. Das erreichbare Potenzial für österreichische Exportunternehmen könnte sich unter anderem damit in den kommenden Jahren auf bis zu 3,5 Mrd. EUR belaufen. Durch eine Zusammenarbeit mit großen internationalen Playern aus Südkorea könne es österreichischen Exportunternehmen zudem gelingen, weitere südostasiatische Märkte für sich zu erschließen.
Kooperation im Bereich (grüner) Technologie
Laut den Ergebnissen der EcoAustria-Studie exportiert Österreich 15 Prozent an grünen Gütern nach Südkorea, während dies nur für 12 Prozent aller insgesamt exportierten Waren gilt. Angesichts dieses hohen Exportanteils an technologischen und grünen Gütern und der südkoreanischen Herausforderung Emissionen in der Produktion zu senken, verspricht das zukünftige Potenzial des Marktes auch hier hoch zu sein, heißt es in der Studie.
Darüber hinaus gäbe es Anknüpfungspunkte zwischen beiden Ländern in der Forschung und Entwicklung: So könnten Förderungsprogramme einen Schwerpunkt erhalten, die auf die gemeinsamen Stärken Österreichs und Südkoreas abzielen, etwa in den Bereichen Elektronik- bzw. Digitalisierung, Halbleiter- und Automobilindustrie oder BioScience. Gemeinsame Innovationen Südkoreas und Österreichs könnten bis zur EXPO 2030 vorangetrieben und ausgereift werden, um sie dort einem internationalen Publikum vorzustellen.
Kultureller Austausch und Gastfreundschaft
40 Millionen Touristinnen und Touristen aus aller Welt besuchen jährlich die Metropole Busan. Die zweitgrößte Stadt Südkoreas ist ein Hotspot koreanischer Kultur durch die Veranstaltung verschiedener kultureller Events, darunter das jährliche Busan International Film Festival und G-Star1, der größten südkoreanischen Messe für Unterhaltungselektronik.
Anziehungspunkt dürfte neben der international wie auch in Österreich zunehmend beliebter werdenden K-Culture und dem auf Social Media omnipräsenten Phänomen K-Pop, die Gastfreundschaft des Landes sein: Essen, spezielle Begrüßungsrituale und eine ausgeprägte Hilfsbereitschaft gehören in Südkorea zur kulturelle Norm, die Aufenthalte für Reisende zu einem angenehmen Erlebnis machen.
Österreich und Südkorea blicken außerdem auf eine lange Partnerschaft zurück: Im letzten Jahr feierten die beiden Länder 130 Jahre diplomatischer Beziehungen und es gibt neben wirtschaftlicher Kooperationen regen kulturellen Austausch anhand von gemeinsam organisierten Kunstausstellungen oder Auftritten des Koreanisch-Österreichischen Philharmonischen Orchesters.
Geografische Lage und Infrastruktur
Nicht unwesentlich für die Ausrichtung eines so bedeutenden kulturellen Ereignisses wie der Weltausstellung sei Samsung Österreich zufolge die geographische Lage des Gastgeberlandes. Südkorea gelte demnach mit seinem Standort zwischen Eurasien und dem Pazifischen Ozean als wahre Drehscheibe der Welt, die von überall aus leicht zu erreichen sei, wird betont. „Mit seiner erstklassigen Infrastruktur, darunter modernsten Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnen, Flughäfen und mehr als 120 5-Sterne Unterkünften, wäre das Land gut gerüstet, um Millionen von Besucherinnen und Besucher aus aller Welt zu beherbergen“, heißt es seitens Samsung.
Erfolgreiche Erfahrung mit Großveranstaltungen
Südkorea habe zudem bereits erfolgreich große internationale Veranstaltungen wie die Olympischen Spiele in Seoul 1988 und die Fußball-Weltmeisterschaft 2002 gemeinsam mit Japan ausgerichtet, erinnert das Unternehmen an vergangene Erfolge mit großen Events. Auch Busan selbst verfüge über umfangreiche Erfahrungen mit der Ausrichtung internationaler Großveranstaltungen wie beispielsweise den Asian Games 2022, dem APEC-Gipfel 2005 oder dem FIATA World Congress im letzten Jahr.
Die Megacity könne also sowohl auf langjährige Erfahrung als auch auf eine hervorragende Ausstellungsinfrastruktur zurückgreifen. Südkorea gilt für Reisende außerdem als eines der sichersten Länder der Welt. Zu Diebstahl oder gar Überfällen komme es so gut wie nie, da öffentliche Plätze in der Regel überwacht sind.
Fazit: Samsung unterstütze die Bewerbung von Busan für die EXPO 2030 und will mit dieser Plattform die „Fortschritte auf dem Gebiet der grünen Technologie - sei es im Energiesektor, bei der nachhaltigen Nutzung von Gebäuden oder bei Smart-Home-Lösungen - präsentieren und uns mit weltweiten Vorreitern auf diesem Gebiet austauschen“, so Trevor Lee, Präsident Samsung Electronics Österreich und Schweiz abschließend.
Die Studienergebnisse von EcoAustria können Sie hier im Detail Nachlesen: https://ecoaustria.ac.at/potential-oesterr-exporte-suedkorea/
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