Proteinähnliche Aggregate, sogenannte Amyloide, könnten einer neuen Studie zufolge bei der Entstehung von Leben eine Rolle gespielt haben. Ein Forschungsteam der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) zeigte, dass Amyloide RNA- und DNA-Moleküle an sich binden und dadurch stabilisieren können, wie die Hochschule am Montag mitteilte.
Die entsprechende Studie wurde im Fachblatt „Journal of the American Chemical Society“ veröffentlicht. Wie vor drei bis vier Milliarden Jahren aus unbelebter Materie Leben entstanden ist, ist in der Forschung bisher nicht geklärt.
Evolution hat Spuren gut verwischt
Weil die Evolution in diesem Zeitraum die Spuren verwischt habe, die zu den Ursprüngen des Lebens zurückführen, bleibe der Wissenschaft nichts anderes übrig, als Hypothesen aufzustellen, und diese mit experimentellen Daten zu begründen, erklärten die Forschenden in der Mitteilung.
Das Forschungsteam an der ETH Zürich um Roland Riek verfolgt schon seit Jahren die Idee, dass Amyloide bei diesem Übergang von Materie zu Leben eine Rolle gespielt haben könnten. Die Erkenntnis, dass Amyloide Erbgut an sich binden können, werten die Forschenden als Indiz dafür.
Moleküle in Ursuppe stark verdünnt
Wichtig sei dabei, dass DNA und RNA an Stabilität gewinnen, wenn sie an Amyloide gebunden sind. Da in der Ursuppe, aus der schließlich das Leben entstand, die biochemischen Moleküle stark verdünnt waren, ist dieser Vorgang von Vorteil. Amyloide haben daher das Potenzial, die lokale Konzentration und Ordnung von RNA- und DNA-Bausteinen in einem ansonsten verdünnten, ungeordneten System zu erhöhen.
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