Kritik an Umweltanwalt

Hoffnung für Ötztal-Pitztal und andere Vorhaben

Tirol
25.11.2023 11:30

Georg Dornauer ist bekannt dafür, dass er sich kein Blatt vor den Mund nimmt. Der Tiroler SPÖ-Obmann lässt sich nicht lumpen, wenn es um klare Worte geht. Nicht erst einmal hat er sich deswegen eine blutige Nase geholt. Nun legte sich Dornauer mit dem Landesumweltanwalt und dem Alpenverein an - mit reichlich Spielraum für Spekulationen.

Nachdem Johannes Kostenzer bei der Präsentation des Tätigkeitsberichts auf den Umgang mit Tirols Natur kritisch hingewiesen hatte, holte LHStv. Dornauer zum Gegenschlag aus und verteidigte das Handeln der Tiroler Landesregierung. Er betonte, dass Umwelt und Tourismus einander nicht ausschließen würden und er die Kritik nicht unkommentiert lassen könne. Die Landesregierung habe vielmehr vom ersten Tag an Maßnahmen zur Energiewende vorangetrieben und im Frühjahr 2023 nach wenigen Wochen umgesetzt. „Klar ist aber auch, dass man dem Land nicht eine seiner wesentlichen Lebensgrundlagen nehmen darf. Hier geht es um Arbeitsplätze und Wohlstand“, meinte er mit Blick auf den Tiroler Tourismus.

Georg Dornauer kontert der Kritik der Landesumweltanwaltschaft am Umgang mit Tirols Natur.
Georg Dornauer kontert der Kritik der Landesumweltanwaltschaft am Umgang mit Tirols Natur.(Bild: Johanna Birbaumer)

Es habe jedenfalls unter der Ressortführung von Umweltlandesrat René Zumtobel (SPÖ) keinen unverhältnismäßigen Eingriff in die Natur gegeben: „Daher sind es vielmehr die Aussagen der Herrn Kostenzer und Alpenvereins-Präsident Ermacora, die überschießend sind und es sollten sich jene mäßigen, die hier ständig mit Teilwahrheiten in die Öffentlichkeit drängen!“

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Klar ist auch, dass man dem Land nicht eine seiner wesentlichen Lebensgrundlagen nehmen darf. Hier geht es um Arbeitsplätze und Wohlstand.

LHStv. Georg Dornauer (SPÖ)

„Maßvolle Entwicklung unseres Arbeits- und Wirtschaftsraums“
Der Vize-Landeshauptmann hält zwar fest, dass es bei der anstehenden Neufassung des Tiroler Seilbahnprogrammes keine Neuerschließungen von Skigebieten geben werde – „auch unerschlossene Gletscher, ihre Einzugsgebiete und ihre im Nahbereich gelegenen Moränen seien vor Projekten und Aufschüttungen zu schützen.“ Also ein klares Bekenntnis zum Gletscherschutz, aber gleichzeitig müsse eine, wie er sagt, maßvolle Entwicklung „unseres Arbeits- und Wirtschaftsraums“ möglich sein. Zudem müsse man den Mut zum Erhalt und Ausbau der für Tirol wichtigen skitechnischen Infrastruktur haben.

Diese von Dornauer – wohl ganz bewusst gewählten – Worte lassen nun Platz für reichlich Spekulationen und lassen mit Sicherheit wieder Hoffnung in den betroffenen Tourismus-Regionen – von Sillian-Sexten, dem Stubai über die Axamer Lizum bis hin zum Ötz- und Pitztal – aufkommen.

Mit kernigen Aussagen Macher-Image aufpolieren
Sein Image als Macher hat in den letzten Wochen ein wenig gelitten – Stichwort MCI-Neubau. Mit kernigen Aussagen wie eben jenen zum Tourismus will er sein Macher-Image wieder aufpolieren. Dass sich Tirols oberster Genosse regelmäßig mit den wichtigsten Bossen aus Wirtschaft, Tourismus und Industrie trifft und von diesen seine pragmatische Politik der Mitte auch entsprechend geschätzt und anerkannt wird, fällt auch innerhalb der ÖVP auf. Man darf nun also gespannt sein, welchen strategischen Schritt der „Schorsch“ als nächstes setzt und ob er tatsächlich die teilweise schubladisierten Projekte wieder auf den Schreibtisch der Tiroler Landesregierung legen wird.

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