Nächstes Kapitel in der Causa Sulzberg. Nachdem dort Bürgermeister, Vizebürgermeister und zwei Vorstandsmitglieder zurückgetreten sind, tritt Lukas Schrattenthaler nun von seinem Rücktritt zurück und fungiert erneut als Bürgermeister - allerdings nur temporär.
Nachdem Lukas Schrattenthaler erst vor wenigen Tagen als Bürgermeister der Gemeinde Sulzberg zurückgetreten ist, muss er nun doch wieder im Chefsessel Platz nehmen. Der Grund dafür ist ein juristischer: Das Gemeindegesetz hat kein Szenario entworfen, in dem Bürgermeister und Vizebürgermeister gleichzeitig zurücktreten. Denn damit wäre die Kommune komplett führungslos. Nach intensiven Beratungen am Dienstag hat sich Lukas Schrattentahler nun dazu bereit erklärt, neuerlich das Amt des Bürgermeisters zu übernehmen. Das hat er am Mittwoch in einer Aussendung erklärt.
In seinem Schreiben erklärt Schrattenthaler auch, wie es nun in der Gemeinde weitergehen wird: „Der Vizebürgermeister hat mir heute sein Rücktrittsschreiben überreicht und ist somit ordnungsgemäß von seinem Amt und Mandat zurückgetreten. Jetzt liegt es an der Gemeindevertretung, aus ihrer Mitte einen neuen Vizebürgermeister zu wählen, der dann ordnungsgemäß vereidigt werden muss. Nach diesem Schritt werde ich diesem mein Rücktrittsschreiben übergeben und ebenfalls rechtsgültig zurücktreten. Es obliegt nun der Gemeindevertretung, neue Führungskräfte zu wählen und die Gemeinde wieder auf einen stabilen Kurs zu bringen.“
Drohungen gegen Bürgermeister
Die heikle Situation in der Bregenzerwälder Gemeinde hat auch Juristen des Landes und der Bezirkshauptmannschaft beschäftigt, mit einer solchen Situation war wohl noch keiner von ihnen konfrontiert. Zu dieser Eskalation kam es, weil sich in den vergangenen Monaten die Spannungen in der Ortschaft immer stärker aufgebaut haben. Lukas Schrattenthaler erklärte, dass der Druck ein unerträgliches Ausmaß angenommen habe, sogar, dass er bedroht wurde. Eine der Drohungen hat er auch angezeigt.
„Hand reichen“
Der alte neue Bürgermeister hofft jedenfalls, dass „der Ort wieder zur Ruhe kommen kann, damit über den Küchentisch hinweg einander wieder die Hand gereicht und der dörfliche Zusammenhalt gestärkt wird.“ Er hofft, dass „die gesetzten Schritte als klares Signal gegen die zunehmende Verrohung im Umgang miteinander verstanden werden.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.