Details durchgesickert

Geisel-Deal: Männliche Jugendliche kommen frei

Ausland
22.11.2023 09:54

In der Nacht auf Mittwoch wurde der Geisel-Deal zwischen der Hamas und der israelischen Regierung abgeschlossen (siehe Video oben). Inzwischen werden nach und nach mehr Details bekannt. So sollen etwa vor allem männliche Jugendliche bis 18 Jahre aus den Gefängnissen Israels entlassen werden.

Laut der „Times of Israel“ wurden die meisten jungen Palästinenser wegen Aufruhrs und Steinwürfen im Westjordanland oder in Ostjerusalem inhaftiert. 287 der vom Deal umfassten bis zu 300 Häftlinge sind männliche Jugendliche bis 18 Jahre. Bei 13 weiteren Häftlingen handelt es sich dem Bericht nach um erwachsene Frauen, die vor allem wegen Messerattacken verurteilt wurden. Zuvor hatten israelische Medien berichtet, dass keine Gefängnisinsassinnen und -insassen freigelassen würden, die ihre Strafe wegen Mordes absitzen.

Wie berichtet, hatten sich die israelische Regierung und die islamistische Hamas auf eine viertägige Feuerpause im abgeriegelten Gazastreifen und den Austausch von 50 Geiseln gegen palästinensische Häftlinge geeinigt. Der Beginn der Kampfpause soll laut dem Vermittler Katar noch bekannt gegeben werden.

Ein Mann geht an Vermisstenanzeigen von Hamas-Geiseln vorbei.
Ein Mann geht an Vermisstenanzeigen von Hamas-Geiseln vorbei.(Bild: AP)

Kommen doch 80 Geiseln frei?
In den ersten vier Tagen sollen laut der Hamas bis zu 150 palästinensische Häftlinge freikommen. Danach sei es aber auch noch möglich, dass weitere Palästinenserinnen und Palästinenser im Gegenzug für weitere israelische Geiseln aus ihren Gefängnissen entlassen werden, heißt es in dem Bericht. Für jeden zusätzlichen Tag müsste die Hamas zehn weitere Geiseln freilassen. Israels Regierung geht inzwischen davon aus, dass statt der ursprünglich angenommenen 50 Geiseln insgesamt 80 Geiseln freikommen könnten.

Angehörige von israelischen Terroropfern können nun innerhalb von 24 Stunden Einspruch gegen die geplante Freilassung der Häftlinge erheben. Dass das Gericht gegen die Entscheidung der Regierung vorgehen wird, wird aber nicht erwartet.

EU: Hoffnung und Atempause
„Wir hoffen, dass diese Feuerpause eine umfassende und nachhaltige Vereinbarung schaffen wird, die die Kriegsmaschine und das Blutvergießen stoppt“, schrieb Katars Ministerpräsident und Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani am Mittwoch auf der Plattform X.

Hier sehen Sie einen Tweet von EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola.

Auch die EU-Spitzen reagierten inzwischen positiv auf das Abkommen. „Jeder Tag, an dem diese Mütter und Kinder von Terroristen als Geiseln festgehalten werden, ist einer zu viel. Ich teile die Freude der Familien, die schon bald ihre Liebsten wieder in die Arme schließen können“, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Sie appellierte an die Hamas, auch die übrigen der insgesamt etwa 240 Geiseln freizulassen. EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola sagte, die Vereinbarung gebe den verzweifelten Familien in Israel etwas Hoffnung und den Palästinenserinnen und Palästinensern eine Atempause.

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