Lange Zeit suchte die Gemeinde Steinerkirchen einen neuen Pächter für das eigene Restaurant im Ortszentrum. Etliche Versuche scheiterten kläglich. Nun spielt es sich im Lokal am Kirchenplatz wieder ab - auch dank einer für ein 150 Jahre altes Traditionsgasthaus eher ungewöhnlichen Speisekarte.
Lange Zeit lag dem Steinerkirchner ÖVP-Bürgermeister Thomas Steinerberger die Pächtersuche für das gemeindeeigene Gasthaus „D’Sunn Leitn“ schwer im Magen. Nach der Pensionierung der Langzeit-Wirtin Monika Michlmayr vor knapp vier Jahren hörten in der Folge gleich drei Gastronomen rasch wieder auf.
Mit Elvedin Cehic meldete sich dann zwar ein gestandener Gastronom, aber Steinerberger hatte wieder zu knabbern: Der langjährige Chef des Restaurants „Wirt z’Holzham“ plante im Steinerkirchner Traditionsgasthaus nur Pizzen zu servieren. Steinerberger: „Schließlich einigten wir uns darauf, dass Schnitzel, Schweinsbraten und andere Schmankerln genauso auf der Karte stehen müssen.“
Im Gasthaus wird in zwei getrennten Küchen gekocht
Das 150 Jahre alte Haus mit knapp 100 Sitzplätzen und großem Gastgarten wurde im Frühjahr umgebaut, zwei völlig getrennte Küchen wurden errichtet. „Jetzt bereitet ein Koch die Pizzen zu, ein zweiter die typisch österreichischen Gerichte“, erklärt Cehic, der in Bosnien in einer Gastro-Familie aufwuchs. Seine zwei Brüder und zwei Cousins betreiben ebenfalls Lokale in der Umgebung von Steinerkirchen.
21 Vereine im Ort
„Diese Erfahrung spürt man. Er ist ein Gastro-Profi durch und durch“, streut der Bürgermeister dem 43-Jährigen Rosen. Das Gasthaus hat sich seit der Eröffnung im April wieder zum Treffpunkt der Gemeinde entwickelt. Viele der 21 Vereine haben wieder ein Lokal, Pensionisten einen Stammtisch. „Besonders positiv ist, dass auch am Sonntag offen ist“, sagt Steinerberger, der sich nun nach einer Wohnung im Ort für den beliebten Wirt umschauen will. Derzeit pendelt Cehic täglich zwischen Regau und Steinerkirchen.
Vielleicht gibt‘s bald Schnitzel Margherita
Der Pachtvertrag läuft noch fünf Jahre. Nicht ausgeschlossen, dass es da noch einige Überraschungen auf der Speisekarte gibt. „Warum nicht ein Schnitzel Margherita“, schmunzelt Cehic.
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