„Die Gewaltserie muss endlich aufhören!“, appellieren die Landesrätinnen Doris Kampus und Simone Schmiedtbauer nach dem neuerlichen Femizid in der Steiermark. In Sitzungen des Gewaltschutzbeirates wurden weitere Not-Maßnahmen erarbeitet. Der daraus entstandene Sechs-Punkte-Plan wurde nun präsentiert.
25 tödliche Gewalttaten an Frauen haben sich bisher in diesem Jahr in Österreich ereignet, zwölf davon in der Steiermark. „Keine der zwölf Frauen hat sich im Vorfeld Hilfe gesucht, das ist schockierend“ , so Schmiedtbauer. Daher soll eine zentrale Notrufnummer für alle Gewaltschutzeinrichtungen eingerichtet werden. „Das Netz der Hilfe ist immer noch zu unbekannt“, erklärte Kampus. Deswegen werde es auch weitere Informationskampagnen geben, um Frauen damit zu erreichen. Laut Schmiedtbauer soll in Zukunft auch bei Hausärzten informiert werden.
Gewaltschutz auch bei Polizei und Justiz
Daneben werde über Gewaltschutz auch bei Justiz und Polizei weiter sensibilisiert - etwa bei der Ausbildung von Rechtspraktikantinnen und Rechtspraktikanten sowie Richterinnen und Richtern - aber auch bei der Polizei. Dort seien bereits rund 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darauf speziell geschult.
Eine zweite Gewaltambulanz am LKH Leoben
Neben den präventiven Maßnahmen ist beim Sechs-Punkte-Plan auch der Ausbau bereits bestehender Angebote verankert. So werde eine zweite Gewaltambulanz - neben dem Standort in Graz - am LKH Leoben eingerichtet. Denn es reiche nicht, wenn Spuren von Gewalt selbst dokumentiert werden, so Kampus. Auch werde man weitere 13 Übergangswohnungen steiermarkweit einrichten. Eine wissenschaftliche Studie soll darüber hinaus mehr Informationen rund um Gewalt und Femizide liefern. Dadurch sollen weitere Präventionsmaßnahmen ableitbar werden.
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