Rufe nach Feuerpause

Israel: 14.000 Ziele im Gazastreifen angegriffen

Ausland
08.11.2023 07:39

Seit Beginn des Militäreinsatzes gegen die Terrorgruppe Hamas haben die israelischen Streitkräfte nach eigenen Angaben 14.000 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Vor allem bei Luftschlägen starben viele Zivilisten. Die G7-Länder pochen nun auf den Ausbau humanitärer Hilfen.

Im vergangenen Monat seien mehr als 100 Zugänge zu Tunneln zerstört und zahlreiche Hamas-Kommandeure getötet worden, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Dienstagabend. Zudem hätten israelische Einheiten mehr als 4000 Waffen vernichtet, viele seien in Moscheen, Kindergärten und Wohngebieten versteckt gewesen.

„Das ist ein Beweis für den zynischen Missbrauch von Zivilisten als menschliche Schutzschilde durch die Hamas“, sagte Hagari. Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer Gruppen bei Massakern und Angriffen im israelischen Grenzgebiet mehr als 1400 Menschen getötet und zahlreiche Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Die israelischen Streitkräfte flogen daraufhin Luftangriffe und rückten mit Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Erste Truppen hätten mittlerweile Gaza-Stadt erreicht und würden „im Herzen der Stadt“ operieren. Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist nach Angaben des Hamas-kontrollierten Gesundheitsministeriums auf mehr als 10.300 gestiegen. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

G7 wollen humanitäre Hilfe ausbauen
Feststeht, dass sich unter den Opfern auch viele Zivilisten befinden. Die G7-Runde wirtschaftsstarker Demokratien hält einen Ausbau der humanitären Hilfe für die notleidende palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen für dringend geboten. Darüber bestehe „große Einigkeit“, hieß es am Mittwoch aus deutschen Delegationskreisen. Zudem waren bei dem Treffen in Tokio humanitäre Feuerpausen ein Thema.

Konkret sprachen sich dafür die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock und ihre japanische Kollegin Yoko Kamikawa aus, um die Versorgung der Bevölkerung in dem von Israel abgeriegelten Gebiet zu gewährleisten. Kamikawa erklärte nach Angaben des japanischen Außenministeriums, „dass die sofortige Freilassung der Geiseln und die Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen oberste Priorität haben und wir die betreffenden Länder auffordern müssen, humanitäre Pausen einzulegen und den Zugang für humanitäre Hilfe zu gewährleisten“.

Japan sei bereit, weitere humanitäre Hilfe für Gaza über rund 65 Millionen Dollar (rund 61 Mio. Euro) zu leisten. Der G7-Gastgeber hatte bereits eine Soforthilfe von zehn Millionen US-Dollar beschlossen. Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant betonte, dass ein humanitärer Waffenstillstand nur mit der Rückkehr aller Entführten vorstellbar sei.

Pläne für den „Tag danach“
Aus deutschen Delegationskreisen hieß es weiter, die G7 wollten ihre Bemühungen um die Freilassung der von der Hamas nach Gaza verschleppten Geiseln zudem eng koordinieren. Alle Teilnehmer hätten Israels Recht auf Selbstverteidigung im Rahmen des humanitären Völkerrechts betont. Konsens habe bestanden, dass ein regionaler Flächenbrand verhindert und bereits jetzt Überlegungen für „den Tag danach“ innerhalb der G7-Runde sowie mit Israel und den Ländern der Region koordiniert werden müssten.

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