Schon nach fünfzehn Minuten, unmittelbar nach Ortlechners Fehlpass, der letztendlich zum 0:1 führte, hatte es erste Pfiffe gegeben. Knapp zwanzig Minuten später, nach Seidls Lattenschuss, folgten die ersten "Wir wollen die Austria sehen"-Sprechchöre, nach 74 Minuten und dem 0:2 kamen Rufe wie "Wir haben die Schnauze voll" und "Vastic raus". Eine halbe Stunde nach Schlusspfiff, als der Bus abfahren wollte, gab's die nächsten Schmährufe. Gegen den Trainer und auch die Spieler, die sich nach dem Abpfiff nicht verabschiedet hatten.
Keine Führungsspieler, keine Torgefahr
Die violetten Fans sind frustriert, enttäuscht. Weil sie eine Truppe sehen, die völlig verunsichert ist, nicht einmal ansatzweise Fußball spielt. Liegt's wirklich nur am Sicherheitsdenken, das Vastic den Spielern einimpft? Es gibt keinen, der das Heft in die Hand nimmt, die Truppe nach vorne treibt, für Torgefahr sorgt.
Vastic: "Es ist mir unerklärlich"
Die Situation bei Violett ist angespannt, wie auch Vastic zugab: "Es ist nicht angenehm und nicht einfach, mir ist auch unerklärlich, warum die Mannschaft so schlecht spielte." Das Saisonziel, ein internationaler Startplatz, wackelt, zudem kommt es jetzt knüppeldick: Meister Sturm, Tabellenführer Salzburg, Cupsieger Ried und Erzrivale Rapid sind die nächsten Gegner in der Meisterschaft, dazu geht's im Cup zu Austria Lustenau.
Naumoski stichelt: "Austria muss froh sein"
Und weil sich, wer den Schaden hat, um den Spott nicht zu kümmern braucht, legte dann auch noch der am Dienstag überragende Ilco Naumsoki vom SV Mattersburg nach. "Die Austria muss froh sein, dass sie nicht 0:5 oder 0:6 verloren hat", erklärte der gewohnt wortgewaltige Mazedonier. Und zum momentanen Erfolgsrun seiner Mattersburger meinte er geradezu überschwänglich: "Wir spielen momentan einen wirklich wunderschönen Fußball, aber es wird noch besser."
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