Für das packende Gerichts-Drama wurde Regisseurin Justine Triet in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet: „Anatomie eines Falls“ ist ein mitreireißender Film über Wahrheit, Lügen und Selbsttäuschung, mit einer herausragenden Sandra Hüller („Toni Erdmann“) in der Hauptrolle. Lesen Sie hier die ganze „Krone“-Kino-Kritik.
Ein Fenstersturz mit Todesfolge. War es ein Unglücksfall, Suizid oder gar Mord? Es hatte gekriselt in der Beziehung des deutsch-französischen Schriftsteller-Paares, nun liegt Samuel (Samuel Theis) tot vor dem gemeinsam bewohnten Chalet.
Gattin Sandra (Sandra Hüller), eine Frau mit bisexuellen Interessen, gerät unter Tatverdacht. Doch da ist auch noch Sandras Sohn, ein Junge (Milo M. Graner), der seit einem Unfall, für den Samuel mitverantwortlich gemacht wurde, schwer sehbehindert ist.
Hoch spannend ist dieses permanente Sezieren innerfamiliär schwelender Konflikte, das infolge des ominösen Sturzes in einem Gerichtsverfahren kulminiert. Wie hier investigativ-psychologisches Raffinement an den Fakten nagt, Indizien und Zeugenaussagen gegeneinander ausgespielt werden und Hypothesen urplötzlich der Wahrheitsfindung dienen, gerät zur packenden Regiearbeit von Justine Triet, die in Cannes heuer mit der Goldenen Palme prämiert wurde.
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