In der Debatte um die neue EU-Führerscheinrichtlinie prescht der jetzt Autofahrerklub ÖAMTC vor. Selbsteinschätzung statt Vorschrift lautet das Motto.
Die Diskussion ließ vor allem in Österreich die Wogen hochgehen. Die neue Richtlinie sah bekanntlich vor, dass ältere Lenker in recht kurzen Intervallen beim Arzt antanzen müssten, um ihren Führerschein behalten zu können. Daraus wurde zwar vorerst nichts, früher oder später wird die Debatte aber wieder aufflammen.
Angebot richtet sich nicht nur an Senioren
Unabhängig davon kann es nicht schaden, seine Fähigkeiten hinter dem Steuer gelegentlich zu überprüfen. In Kooperation mit den Fahrschulen hat der ÖAMTC einen „Fahr-Fitness-Check“ ins Leben gerufen. Das Angebot richtet sich nicht nur an Senioren, sondern auch an Wenigfahrer und Wiedereinsteiger – mittlerweile in allen Bundesländern.
Wir wollen ohne gesetzliche Restriktionen die Eigenverantwortung von älteren Personen im Straßenverkehr schärfen und sie motivieren, sich ohne Druck einem vertraulichen Praxistest zu unterziehen.
ÖAMTC-Expertin Marion Seidenberger
Bild: ÖAMTC
Ergebnis von Fahrt ist streng vertraulich
Es handelt sich dabei um eine freiwillige Beobachtungsfahrt. Die Teilnehmer fahren mit einem Fahrlehrer im eigenen Auto und in gewohnter Umgebung. Das Ergebnis kennen nur Lenker und Lehrer – weder Behörde noch Angehörige werden informiert.
Besonders im Fokus stehen Geschwindigkeit, die Fahrzeug-Bedienung sowie die Blicktechnik. Am Ende der Fahrt (90 Minuten, Kosten: 179 Euro) bekommt man ein professionelles Feedback mit Tipps und Empfehlungen zu Fahrstil und Verkehrssicherheit.
Auch die EU setzt auf Selbsteinschätzung
Bei der Reform der EU-Führerscheinregeln haben sich die Mitgliedsstaaten der EU Anfang Dezember 2023 auf eine gemeinsame Position geeinigt. Die Führerscheine sollen demnach alle 15 Jahre erneuert werden. Auch Fahrtauglichkeitsprüfungen sollen nicht verpflichtend sein, die EU setzt vielmehr auf die Selbsteinschätzung der Fahrerinnen und Fahrer.
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