GUTEN MORGEN

Geld einlegen | Ärzte in Bewegung

Geld einlegen. Das waren Zeiten, als sich Österreicher jeden Alters am 31. Oktober in die Banken begaben, um dort „Geld einzulegen“, wie man es damals nannte. Für dieses Einlegen bekam man am letzten Tag im Oktober, dem Weltspartag, neben einem oder meist sogar mehreren schönen und teils durchaus wertvollen Geschenken vor allem schöne Zinsen. Den Weltspartag gibt es - im wahrsten Sinne des Wortes - zwar heute noch, manche Geschenke auch, das mit den „schönen Zinsen“ ist aber längst Geschichte. Jahrelang bewegten sich die Sparzinsen um die 0-Prozent-Schwelle, auch die Kreditzinsen lagen nur unwesentlich darüber. Das ist auch Geschichte, denn die Darlehenszinsen schraubten sich mit der Inflation in schwindelnde Höhen empor - was man von den Sparzinsen längst nicht sagen kann. Die Gewinne der Banken aber doch - vermeldete doch etwa die Erste Group gestern stolz, dass sie ihren Nettogewinn in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 40 Prozent gesteigert habe - auf 2,3 Milliarden Euro. Übrigens, wir berichten heute in der „Krone“, wie der sogenannte „kleine Sparer“ seine Zinsen optimieren kann. Jeder zweite Österreicher lässt nämlich sein Geld immer noch mit meist 0,01% Zinsen auf dem Girokonto liegen. Die verlockendsten Angeboten? Aktuell bringt täglich fällig am Sparkonto bis zu 3% p.a., oft aber nur für Neukunden. Nur bei zwei Banken gibt es derzeit - unter einschränkenden Bedingungen - vier Prozent. Nur zur Erinnerung: Die Inflation lag zuletzt, obwohl der Wert eh deutlich sank, hierzulande immer noch über sechs Prozent. Kein Wunder, wenn das „Geld einlegen“ so unattraktiv wie selten zuvor ist.

Ärzte in Bewegung. Das waren Zeiten, als sich die Österreicher noch rundum gut medizinisch versorgt fühlen durften. Als die Ärzte anerkennend, höchstens mit einem leisen Unterton als „Götter in Weiß“ gesehen wurden. Mit dem mittlerweile rundum hakenden, nicht wenige meinen: krachenden Gesundheitssystem hat sich auch das geändert. Die zu wenigen Kassenärzte, zu wenigen Spitalsärzte und zu vielen Wahlärzte versuchen über die Ärztekammer - auch die in ihrer tiefen Zerstrittenheit nur noch ein Schatten von einst - Pfründe zu verteidigen und lassen die Muskeln spielen. Da versucht wiederum der derzeitige Gesundheitsminister, nicht mitzuspielen - die noch verbliebene Allmacht der Ärztekammer zu brechen, gilt als sein Ziel. Auf dem Weg dahin sollen nun die Apotheker mittels Gesetzesnovelle mehr Kompetenzen bekommen, um so die Argumentation, die Arztpraxen zu entlasten. Unter anderem, wie wir heute in der „Krone“ berichten, geplant: Längere Öffnungszeiten und Gesundheitstests sowie die Erweiterung der Filialapotheken. Da redet sich der höchst umstrittene Ärztekammerpräsident Steinhart in Rage, spricht von „absoluter Kriegserklärung“ und der „Zerstörung der Hausapotheken“. Die Aufregung - sie ist stets am Größten, wenn den Ärzten Einkommenseinbußen drohen könnten. Aber in unseren Zeiten, in denen so viel in Bewegung gekommen ist, wird sich auch die Ärztekammer bewegen müssen. Übrigens: Viele Ärzte tun das längst und sind ihrer Standesvertretung weit voraus.

Kommen Sie gut durch den Dienstag!

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