Im „Krone“-Gespräch

Angehörige: „Befreit Geiseln vor Gaza-Offensive!“

Ausland
24.10.2023 22:00

Tag 19 des neuen Nahostkriegs - und in Gaza hoffen immer noch mehr als 200 Israelis, Frauen und Kinder, auf Rettung. Angehörige von Verschleppten in Israel appellieren im „Krone“-Gespräch vor der Gaza-Offensive: „Alle Geiseln müssen gerettet werden!“ Eine Befreiung hätte Vorrang vor einer Bodenoffensive.

Angehörige der Geiseln haben sich zu einer Interessengruppe zusammengeschlossen, die in der Öffentlichkeit mächtigen Druck auf die Regierung ausübt, ja diese Regierung in Grund und Boden kritisiert. Tenor: Geiselbefreiung muss absoluten Vorrang vor einer Bodenoffensive haben. Die Regierung weiß, dass sie zumindest moralische Schuld auf sich geladen hat.

„Jemand muss die Regierung aufwecken“
„Ich habe den Eindruck, dass die Regierung noch immer unter Schock steht und unsere Belange ignoriert“, meint die Tochter eines gefangenen Elternpaares. „Jemand muss sie aufwecken“, sagt sie verzweifelt.

Der österreichische Parlamentarier Martin Engelberg mit Angehörigen der von der Hamas nach Gaza entführten Israelis. (Bild: zVg)
Der österreichische Parlamentarier Martin Engelberg mit Angehörigen der von der Hamas nach Gaza entführten Israelis.

„Es geht nicht nur um die Freilassung, sondern auch schon jetzt um medizinische Versorgung“, verweisen zwei Frauen auf ihren Gatten und Vater Omer: „Er hat Asthma.“

Bisher nur „Köder“, kein großer Austausch in Sicht 
Jedenfalls trauen die Angehörigen der Geiseln den politischen Fähigkeiten der Regierung nicht, habe sie doch alle Bemühungen aus der Hand an ausländische Vermittler abgegeben, abgeben müssen: USA, Ägypten, Katar. Die bisherigen Geiselfreilassungen haben nur den Zweck, die Bodenoffensive zu verhindern. Der große Geiselaustausch lässt logischerweise auf sich warten.

Daniel Lipschitz geht mit der internationalen Gemeinschaft hart ins Gericht: „Am 7. Oktober, dem Tag des Terrormassakers, fand in Katar das große Autorennen statt. Das Emirat ist bekanntlich der Sitz der Führung der Hamas. Katar muss von der internationalen Gemeinschaft die Frage gestellt werden: ,Wenn du in der modernen Welt ankommen willst, dann kannst du nicht der Hamas Quartier geben.‘“

Eine Hoffnung lässt ihn nicht los: „Ich würde gerne die Palästinenser in Europa gegen die Hamas demonstrieren sehen, so, wie wir unsere Regierung kritisieren. Das sind zwei Welten.“ Die Hoffnung stirbt zuletzt …

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