Nach der blutigen Scherenattacke in einer Mühlviertler Volksschule ist weiter unklar, was genau passiert ist. Klar ist aber, dass die Familie des Opfers geschockt und verzweifelt ist. Die Mutter macht sich Sorgen um ihren siebenjährigen Spross. „Mein verletzter Sohn will nicht mehr in die Schule“.
Das Scheren-Drama in einer Mühlviertler Volksschule, bei dem einem Siebenjährigen die Oberlippe durchtrennt worden war, hat für die Familie des Opfers massive Auswirkungen. „Die Belastung, der wir uns seit dem Vorfall ausgesetzt sehen, ist enorm. Offenkundig wird mit sämtlichen Mitteln versucht, alles unter den Teppich zu kehren“, klagt Tina Fink (41), Mutter des verletzten Schülers. Laut dem Sohn, soll – wie berichtet – ein Sitznachbar ihn im Mathe-Unterricht mit der Schere attackiert haben. Zu einem Zeitpunkt, als die Lehrerin vorübergehend das Klassenzimmer verlassen hatte.
Aussagen gegen Aussage
Sowohl die Schule als auch die Bildungsdirektion vertreten aber weiterhin die Ansicht, dass es sich um keine vorsätzliche Tat, sondern einen Unfall gehandelt habe.
Mutter schaltet Anwalt ein
„Ich lasse nicht zu, dass mein Sohn als Lügner dargestellt wird, habe mir deshalb auch einen Anwalt genommen“, betont die Mutter, die den Vorfall auch bei der Polizei angezeigt hatte. „Es darf nicht vorrangig um den guten Ruf der Schule gehen, sondern um die Sicherheit der eigenen Kinder.“ Der Sohn, der bereits in der Vergangenheit massiv gemobbt worden sein soll, muss nun psychologisch betreut werden. „Ihm geht es ganz schlecht, er hat Angstzustände und will nicht mehr zur Schule gehen.“
Gespräch an Schule
Am Dienstag wurde die Mutter von einer Lehrerin angerufen, die sie aufforderte, ihren Sohn nächste Woche wieder in den Unterricht zu schicken, um den Vorfall gemeinsam aufzuarbeiten. „Es soll in der Klasse daran gearbeitet werden, was passiert, wenn Konflikte auftreten und jemand aggressiv wird. Aber ich werde mein traumatisiertes Kind jetzt sicher nicht zwingen, wieder in diese Schule zu gehen.“
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