Analyse

Bittere Realität: „Austria ist nicht ligatauglich“

Nikolai Baden Frederiksen und seine Austria-Teamkollegen wirken teilweise hilflos.

(Bild: GEPA pictures)

Dietmar Hofer ist bei der „Vorarlberg Krone“ der Austria-Lustenau-Experte. Nach der 0:5-Niederlage gegen Rapid analysiert er die aktuelle Situation und kommt zu einem verheerenden Urteil: „Fakt ist, dass in Lustenau gar nichts mehr zusammenpasst. So wie sich die Mannschaft präsentiert, hat sie in der obersten Liga nichts verloren. Woran das liegt, gilt es schleunigst aufzuarbeiten.“

• Die Kaderqualität: Der Kader ist zu wenig konkurrenzfähig. Sämtliche wichtigen Abgänge wurden nicht gleichwertig ersetzt, dafür Spieler, die nicht fit sind, erst nach Saisonbeginn geholt. Hinzu kommen Ausfälle und Spieler, die wegwollten. Eine gute und vorausschauende Kaderplanung sieht anders aus. Will man den Klassenerhalt irgendwie schaffen, muss im Winter einiges passieren.

• Der Trainer: Hat ein Trainer, der in den letzten zwei Saisonen der Held in Lustenau war und dessen Vertrag vorzeitig bis 2024 verlängert wurde, über den Sommer das Coachen völlig verlernt? Oder gar den Zugang zu den Spielern verloren? Trainer Markus Mader beteuert, dass er an seinen Methoden nichts geändert hat und täglich das maximal Mögliche tut. Sportkoordinator Alexander Schneider, in seiner Funktion direkter Vorgesetzter, ist jedenfalls bei der täglichen Trainingsarbeit dabei und kennt auch die Spielpläne. Negative Äußerungen oder Kritik gab es bisher aber nicht. Der Sportkoordinator, der sogar von einem stärkeren Kader als letzte Saison spricht, sieht es vielmehr als Pflicht an, das Beste aus der Mannschaft herauszuholen. Schneider: „Gegen die nächsten Gegner BW Linz und Hartberg müssen wir punkten.“ Das kann man durchaus als Ultimatum an den Trainer sehen.

• Die Entscheider: Wird die Entscheidung - was die Zukunft des Trainers betrifft - von Investor CSC getroffen oder vom Austria-Sportvorstand Stephan Muxel und Valentin Drexel? Vermutlich müsste man sich auf ein gemeinsames Vorgehen einigen. Zumal es um Kosten und auch um einen Nachfolger gehen würde.