Nach Hunde-Angriff

Wenn die Helfer einmal selbst Hilfe brauchen

Nach einem schlimmen Einsatz leisten Krisenhelfer vom Roten Kreuz Beistand.

(Bild: Rotes Kreuz OÖ)

Erste Hilfe für die Seele: Kommt es zu dramatischen Einsätzen, wie eben jene tödliche Hundeattacke am Montag einer war, wird vom Roten Kreuz sofort ein Kriseninterventionsteam losgeschickt. Angehörige, aber auch die Rettungskräfte mussten von den Experten nach dem belastenden Einsatz betreut werden.

„Wir sind immer in Teams unterwegs“, erklärt Ursula Kettenhuber vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes Oberösterreich. Auch am Montag war so ein Zweier-Gespann in Naarn im Machland im Einsatz und kümmerte sich um die Angehörigen, aber auch die Einsatzkräfte wurden von speziell geschulten Kollegen betreut. „Wir versuchen immer, rasch und schnell zu helfen, die Betroffenen zu unterstützen. Für sie wird das Leben völlig auf den Kopf gestellt.

Zur Behandlung zum Psychologen
Vom einen auf den anderen Moment ist nichts mehr so, wie es war. Die Kollegen aus dem Rettungs- und Notarztdienst sind in solchen Fällen meist die ersten vor Ort, müssen das Gesehene verarbeiten„, so Kettenhuber. Am Montag dürfte der Anblick der toten Joggerin bei den Einsatzkräften blankes Entsetzen ausgelöst haben. Einige sollen sich laut “Krone"-Informationen sogar zur weiteren psychologischen Behandlung im Krankenhaus entschieden haben.

Jeder Mensch reagiert in Notfällen anders. Manche wollen reden, manche eher schweigen. Anderen wiederum reicht es, wenn man einfach ihre Hand hält.

Ursula Kettenhuber, organisatorische Leitung von der Krisenintervention beim Roten Kreuz in Oberösterreich

Individuelle Gefühle
„Unsere Hilfe ist ein einmaliges Angebot und dauert in der Regel um die drei bis dreieinhalb Stunden. Wir arbeiten sehr eng mit der Krisenhilfe zusammen. Ist weitere Unterstützung gefragt, vermitteln wir in Absprache mit Angehörigen weiter“, schildert Kettenhuber das übliche Vorgehen. Angehörigen rät sie im Notfall, für einander da zu sein, niemanden allein zu lassen. Und: „Die individuellen Gefühle Betroffener zuzulassen“.