Mit ihrer Kampagne „Glaub an Österreich“ will die ÖVP den Menschen in schweren Zeiten Angst nehmen und Zuversicht schenken. In der „ZIB 2“ nahm am Dienstagabend der Generalsekretär der Partei, Christian Stocker, Platz und beantwortete Näheres zu dem Projekt. Thema waren auch die Teuerung und wieso der FPÖ-Parteiobmann Herbert Kickl ein Sicherheitsrisiko darstellt.
Bundeskanzler Karl Nehammer und die ÖVP hatten am Dienstag ihre Herbstkampagne präsentiert. Mit dem Slogan „Glaub an Österreich“ will die Partei in Zeiten mehrerer Krisen positive Stimmung machen. Nehammer warb, flankiert von „Menschen aus der Mitte der Gesellschaft“, für die türkise Regierungspolitik, der er selbst ein sehr gutes Zeugnis ausstellt.
Der Name der Kampagne, schilderte Stocker, sei an den berühmten Ausspruch des ersten Bundeskanzlers der Zweiten Republik, Leopold Figl, angelehnt. Dieser stamme aus dem Jahr 1945. Den Menschen sollte mit diesen Worten nach sechs Jahren Krieg, nach Bomben und nachdem sie nichts zum Heizen hatten, wieder Mut gemacht werden, warf ORF-Moderator Armin Wolf ein. Stocker erkannte an diesem Konnex nichts Seltsames. Es sei eben ein Satz, der die Republik geprägt habe und man könne ihn in schweren Zeiten verwenden. Als Teil des Wahlkampfes sei dieses Projekt nicht zu betrachten. Es sei aus der Initiative von Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) entsprungen.
„Stimmung von negativen Einflüssen geprägt“
Natürlich machten die Umfragewerte derzeit keine Freude, gab der Generalsekretär zu. Dies bringt er im Interview mit den schweren Zeiten, die Österreich hinter sich habe, in Zusammenhang. „Es braucht eine sichere Hand“, zeigte er sich überzeugt. Jetzt gelte es, Zuversicht und Optimismus zu schenken. Die Stimmung sei von negativen Einflüssen geprägt. Denn in Wahrheit, so Stocker, stehe das Land viel besser da, als oft vermittelt würde. Die Menschen stünden viel besser da, als ihnen eingeredet würde.
Als Wolf einwandte, dass die Inflation hierzulande deutlich höher sei als in Westeuropa, meinte Stocker: Für die Menschen sei es wichtig, wie viel Geld sie zur Verfügung hätten und ob sie ihre Ausgaben bestreiten könnten. „Wir haben die Menschen gut durch diese Krise gebracht.“ Die Kaufkraft sei erhalten geblieben und die Inflation würde in Zukunft wieder sinken. Bezüglich der geplanten Erhöhung der CO2-Steuer sicherte Stocker zu, dass sie an den Klimabonus geknüpft sei - wenn es das Eine nicht gebe, falle auch das Andere weg.
FPÖ-Obmann Herbert Kickl „ist Sicherheitsrisiko“
Sorgen bereite ihm allerdings FPÖ-Obmann Herbert Kickl, den die ÖVP zum Sicherheitsrisiko erklärt hatte. Er solle daher kein politisches Regierungsamt bekleiden. Der Grund dafür seien seine Politik und sein Verhalten. Er habe sich etwa gegen den Raketenschutzschirm eingesetzt und die FPÖ die Taliban besucht. Da trage schon Kickl die Verantwortung. Eine Koalition mit Kickl sei allerdings nicht ausgeschlossen - die Wähler sollten sprechen. Das Ergebnis sei nach der Wahl zu bewerten.
Kein Comeback von Altkanzler Sebastian Kurz
Abschließend wollte ORF-Moderator Wolf noch wissen, ob es ein Comeback von Altkanzler Sebastian Kurz geben würde. Darauf meinte Stocker nüchtern: „Kurz ist vorbei, das hat er selbst gesagt.“ Er wünsche sich, dass der nächste Kanzler Karl Nehammer heiße. Der Glaube an Österreich solle wieder spürbar werden.
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