Die Methoden der Schleuserbanden werden immer dreister. Sie heuern Fahrer an, denen selbst vor Kurzem die Flucht nach Österreich gelungen ist und die auf Jobsuche sind. Viele davon wurden bereits gefasst.
Vermehrt flüchten derzeit türkische Familien aus ihrer Heimat in den Westen. Das spiegeln die aktuellen Aufgriffszahlen wider. Großes Aufsehen hatte der lebensgefährliche Schleppertransport mit 35 Türken und elf Syrern gesorgt, die – eng zusammengepfercht – im Laderaum eines Kastenwagens nach stundenlanger Tour-Tortur dem Erstickungstod nahe waren. Polizisten an der Grenze in Deutschkreutz hatten, wie berichtet, die 24 Männer, acht Frauen und 14 Kinder befreit.
Über 1000 Aufgriffe
Insgesamt sind in der vergangenen Woche 1214 Migranten im Burgenland aufgegriffen worden. Das ist im Vergleich zu der Woche davor mit 1041 Einwanderern erneut eine Steigerung.
Am Donnerstag, 21. September, war der Zustrom mit 258 Aufgriffen am stärksten, gefolgt vom Mittwoch mit 209 Registrierungen und Sonntag mit 215 Meldungen, darunter die 46 um zwei Uhr in der Nacht in Deutschkreutz geretteten Flüchtlinge.
Aus der Einsatzstelle
Mehr als 500 Syrer
Hotspot bleibt der Bezirk Neusiedl am See mit 703 Aufgegriffenen in sieben Tagen, 412 Migranten entfallen im selben Zeitraum auf den Bezirk Oberpullendorf. Die Bilanz der restlichen Bezirke ist überschaubar: Güssing meldete 43 Aufgriffe, Eisenstadt 33, Mattersburg 18, Jennersdorf vier und Oberwart lediglich einen. Die Nationen mit den meisten Einwanderern: 506 Syrer, 254 Marokkaner, 190 Türken.
Fast 200 Schlepper festgenommen
22.345 Flüchtlinge wurden heuer im ganzen Burgenland registriert und betreut. Gleichzeitig konnte die Polizei 198 Schlepper aus dem Verkehr ziehen. Abgesehen von dem verdächtigen Mercedes-Sprinter-Lenker (33) aus Moldawien, der am Grenzübergang Deutschkreutz gestoppt wurde, sind in der vergangenen Woche 13 weitere Komplizen von Schleuserbanden festgenommen worden.
Migranten selbst als Schlepper
„Am Steuer der illegalen Flüchtlingstransporter sitzen mittlerweile oft Täter, die selbst als Migranten nach Europa beziehungsweise Österreich gekommen sind“, warnen Ermittler.
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