„Klopfzeichen gehört“

Todesdrama verhindert: Polizei rettet 46 Migranten

Burgenland
24.09.2023 12:07

Lebensgefährliche Szenen haben sich in der Nacht auf Sonntag bei einem skrupellosen Flüchtlingstransport nach Österreich abgespielt. Stundenlang waren 46 Türken und Syrer, unter ihnen Frauen und 14 Kinder, im engen Frachtraum eines Kastenwagens eingesperrt. Sie drohten zu ersticken! Polizisten am Grenzübergang Deutschkreutz im Burgenland befreiten die eingesperrten Migranten.

Kein Fenster, kein Sitzplatz, kaum Luft zum Atmen - unter diesen schier unerträglichen Bedingungen dürften die Flüchtlinge in dem illegalen Transporter bereits seit Samstagnachmittag unterwegs gewesen sein. Nach ersten Erhebungen wird vermutet, dass der Schlepper mit seinem weißen Mercedes Sprinter in Serbien losgefahren ist.

Die geretteten Flüchtlinge wurden in die Erstaufnahmestelle der Polizei in Heiligenkreuz gebracht. Derzeit laufen die Einvernahmen. (Bild: Christian Schulter, Krone KREATIV)
Die geretteten Flüchtlinge wurden in die Erstaufnahmestelle der Polizei in Heiligenkreuz gebracht. Derzeit laufen die Einvernahmen.

Höllische Strapazen
Die meisten der 24 Männer, acht Frauen und 14 Kinder im Frachtraum waren nach qualvollen Stunden fast am Ende ihrer Kräfte, als der Kastenwagen am Sonntag gegen 2 Uhr in der Nacht am Grenzübergang Deutschkreutz auftauchte. „Klopfzeichen waren zu hören“, teilten Beamte und Soldaten mit, die im Einsatz standen.

Am Grenzübergang Deutschkreutz wurde der illegale Flüchtlingstransport gestoppt. (Bild: Christian Schulter)
Am Grenzübergang Deutschkreutz wurde der illegale Flüchtlingstransport gestoppt.

Rettung in letzter Minute 
Als Polizisten die Türen zur Ladefläche des Mercedes Sprinter öffneten, stürzten ihnen die eingesperrten Flüchtlinge beinahe entgegen. Sie rangen nach Luft. Laut den amtlichen Notizen waren die 35 Türken und elf Syrer am Rande ihrer Kräfte und völlig verzweifelt. „Manche waren schon blass im Gesicht, als ob sie sich übergeben hätten“, wurde berichtet.

Schlepper festgenommen
Offenbar dürften einige Insassen auf der Horrorfahrt ihre Notdurft im Frachtraum verrichtet haben. Übler Geruch schlug den Grenzschützern entgegen. „Furchtbare Erinnerungen an die Tragödie vom Sommer 2015 werden wach, als die Leichen von 71 Flüchtlingen in einem Kühl-Lkw auf der A4 bei Parndorf gefunden wurden“, gab ein Beamter zu bedenken.

In Handfesseln führten Uniformierte den Schlepper ab. Die geretteten Flüchtlinge wurden versorgt und in die Erstaufnahmestelle der Polizei in Heiligenkreuz gebracht. Derzeit laufen die Einvernahmen. Die Ermittlungen werden noch die nächsten Tage andauern.

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