Bernd Kniefacz von der unabhängigen Lehrergewerkschaft ÖLI-UG formuliert die aktuelle Situation im heimischen Schulwesen mit drastischen Worten. „Es fehlt an qualifizierten Mitarbeitern, Lehrkräfte in Ausbildung verlassen oft frustriert die Schulen, da sie schon eingesetzt werden, noch bevor die Ausbildung abgeschlossen ist. Sie werden geradezu verheizt“, beklagt er im krone.tv-Interview (siehe Video oben).
Vielfach würden Lehrkräfte im Primärstufenbereich, etwa in der Volksschule, immer wieder ausgetauscht werden. Den Schülern fehlt damit eine klare Bezugsperson.
Unterschiedliche Bezahlungssysteme
Aufgrund unterschiedlicher Bezahlungssysteme komme es auch in Lehrerzimmern immer wieder zu Turbulenzen: „Die Schule brennt. Vor allem der heurige Schulbeginn war heftig. Schon im Vorfeld, also über den Sommer, haben so viele Personen gekündigt wie noch nie“.
„Lehrplan muss entrümpelt werden“
Kniefacz schlägt unterschiedliche Aktionen vor, mit denen der Lehrerberuf attraktiver gemacht werden könnte: „Der Lehrplan muss entrümpelt, die Bezahlung attraktiver werden.“ Es wäre auch sinnvoll, den Vortragenden neben der reinen Bezahlung auch ein Öffi-Ticket zu geben.
Es muss versucht werden, wieder den Spaß am Lernen in den Vordergrund zu stellen.
Bernd Kniefacz von der unabhängigen Lehrergewerkschaft ÖLI-UG
Außerdem müsse versucht werden, wieder den „Spaß am Lernen“ in den Vordergrund zu stellen: „Im Schulalltag geht es vor allem um Lernen für die Noten. Es müssten aber vor allem die individuellen Stärken der Kinder gestärkt werden.“
Viele weitere Details, etwa wie politisch motiviert das heimische Bildungssystem agiert und welche Rolle Bildungsminister Polaschek inne hat, sehen sie im Video oben.
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