190 Mitarbeiter der Holding halten die steirische Landeshauptstadt sauber. Im internationalen Vergleich schneidet Graz gut ab, doch es gibt auch Luft nach oben.
Man braucht nur ein wenig zu beobachten: Da werden mit größter Selbstverständlichkeit Zigarettenstummel aus fahrenden Autos geworfen. Oder auf die Straße geschmissen, bevor man in die Öffis einsteigt. Schmutzig ist es derzeit etwa oft genug vor der gepflegten Opernapotheke an der provisorischen Bushaltestelle, deren Boden mit Kippen, Dosen, Dreck teils übersät ist. „Obwohl es bei jedem Mistkübel Aschenbecher gibt“, ärgert sich da völlig zu Recht Thomas Hofer. Er ist das Gesicht hinter der Sauberkeit, der „OmPUTZmann“ der Holding. Und kennt als solcher die großen Bemühungen - und die hohen Kosten -, die es braucht, um die Landeshauptstadt zu reinigen.
Nur am 25. Dezember bleiben die Besen im Kammerl
190 Mitarbeiter sind im Drei-Schicht-Betrieb sieben Tage die Woche (außer am 25. Dezember) im Einsatz. Zwölf Waschwagen, 23 Kehrmaschinen - es gibt viel zu tun: 5,3 Millionen Quadratmeter an öffentlichen Flächen und Straßen müssen sauber gehalten werden, Gehsteigkanten zu kehren, 4100 Papierkörbe und 400 „Gassi-Stellen“ zu leeren und zu säubern. Wobei viele Hausbesitzer vielleicht nicht wissen, dass die Gehsteige vor ihrer Immobilie von ihnen, nicht von der Stadt, zu reinigen sind.
Und man hat auch ständig die App „Schau auf Graz“ im Auge. Hofer: „Dort kann man schmutzige Stellen melden, wir halten umgehend Nachschau.“ Auf der Hitliste ganz oben stehen da überfüllte Müllkörbe und verschmutzte Rinnsale: „Uns werden aber auch Schrotträder gemeldet oder es kommt die Frage, warum wir nach dem Regen die Straßen waschen.“ Antwort: „Weil der Feinstaub dann aufgeweicht ist und man ihn in den Kanal waschen kann, außerdem die Hydranten auf ihre Funktion überprüft werden müssen.“
Gute Noten für Graz
Der Arbeitsaufwand der Holding zahlt sich aus. Hofer: „Die Grazer Sauberkeitswerte haben sich stark verbessert, sind hoch im internationalen Vergleich.“ Die Bewertung erfolgt folgendermaßen: Der Computer bestimmt nach dem Zufallsprinzip eine Örtlichkeit im Stadtgebiet, die von einem externen Mitarbeiter überprüft wird - von der Haltestelle über Parkbuchten bis zur Hundewiese benotet dieser die Sauberkeit nach einem Punktesystem. Je weniger Punkte, desto sauberer ist eine Stadt.
Laut Hofer kommt Graz demnach auf einen Wert von neun Punkten - vergleichbare Städte in Deutschland kämen auf elf. Die Murmetropole braucht sich bei der Sauberkeit also nicht vor anderen Städten zu verstecken.
240 Mitarbeiter halten Autobahnen sauber
Und wie sieht es auf den steirischen Straßen aus? Die Antworten hat Pressesprecher Walter Mocnik von der Asfinag: „Wir haben in der Steiermark zirka 460 Kilometer Autobahnen und Schnellstraßen, dafür sind zehn Autobahnmeistereien zuständig, mit insgesamt 240 Mitarbeitern.“
Der meiste Abfall würde tatsächlich in Mülleimern landen, „aber manche schaffen es sogar, Abfall an Rastplätzen auf den Boden zu werfen, obwohl dort genug Container stehen“. Kontrolliert würden die Strecken jeden Tag. Stolze 1300 Tonnen Müll fallen auf den steirischen Straßen an - pro Jahr! Mocnik wirft noch einen anderen Fakt auf: „Viele schmeißen Müll einfach aus dem Autofenster. Das kann sehr gefährlich für den nachfolgenden Verkehr sein!“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.