Franzose verhaftet

Abaya-Verbot: Morddrohung gegen Schulleiter

Ausland
08.09.2023 21:03

Das kürzlich verhängte Verbot von Abayas an französischen Schulen hat nicht nur zu intensiven Debatten, sondern mittlerweile auch zu einer ersten Festnahme geführt. Der Vater einer Schülerin kam in Polizeigewahrsam, weil er dem Leiter einer Bildungsanstalt mit dem Umbringen gedroht hatte. Die Tochter des Verhafteten hatte nämlich ihre Schule wegen des langen Übergewands, das traditionell von Frauen in islamischen Ländern getragen wird, nicht betreten dürfen.

Weil das Mädchen mehrmals von der Schule abgewiesen worden war, rief der erzürnte Mann am Donnerstag den Direktor im zentralfranzösischen Clermont-Ferrand an und bedrohte diesen. Daraufhin klickten die Handschellen. Französischen Medienberichte zufolge befand sich der Vater auch am Freitag noch in U-Haft.

Bildungsminister Gabriel Attal (Bild: APA/AFP/Bertrand GUAY)
Bildungsminister Gabriel Attal

Bildungsminister Gabriel Attal zeigte sich schockiert über den Vorfall und versicherte gegenüber der betroffenen Schule, für den Schutz des Lehrpersonals zu sorgen. „Solche Drohungen sind inakzeptabel“, erklärte Attal.

Oberstes Verwaltungsgericht billigt Abaya-Verbot
Frankreich versteht sich als laizistisches Land, in dem eine strikte Trennung von Staat und Religion herrscht. Bereits 2004 wurden Kopftuch, Kippa und besonders große Kreuze an Schulen verboten. Am Donnerstag wies der Staatsrat als oberstes Verwaltungsgericht den Eilantrag einer Organisation für die Rechte von Muslimen (ADM) gegen das Abaya-Verbot ab. Dieses stelle keine schwerwiegende und offensichtlich rechtswidrige Beeinträchtigung einer Grundfreiheit dar, entschied der Staatsrat. Die Organisation befürchtet Diskriminierung von Schülerinnen aufgrund von Äußerlichkeiten und Religionszugehörigkeit und bemängelt fehlende Klarheit in dem Verbot

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