Vor nächsten Wahlen

Die Drängelei um politische Posten wird intensiver

Tirol
24.08.2023 15:50

Die Innsbruck-Wahl im kommenden Frühjahr wirft längst ihre Schatten voraus. Markus Lassenberger von den Freiheitlichen sieht sich das ÖVP-Theater in der Tiroler Landeshauptstadt erste Reihe fußfrei an. Gewählt wird im nächsten Jahr aber auch auf europäischer Ebene. Die Zukunft von EU-Politikerin Barbara Thaler (ÖVP) ist derzeit noch völlig unklar.

Das Gerangel innerhalb der Tiroler ÖVP um die Spitzenposition für die Innsbruck-Wahl amüsiert nicht nur die anderen Parteien, sondern ruft auch viele inoffizielle Reaktionen hervor. Die SPÖ etwa ist erfreut, dass ihr interner Machtkampf nicht mehr öffentlich breitgetreten wird. Und die FPÖ sieht dem ÖVP-Theater munter erste Reihe fußfrei zu.

Blauer Kandidat in Stichwahl gegen Willi?
Deren Spitzenkandidat, der 1. Vizebürgermeister Markus Lassenberger, verhält sich auffällig ruhig. „Nur jetzt keine Fehler machen“, lautet im blauen Lager wohl die Devise. Sollte das VP-Treiben so weitergehen, trauen Beobachter Lassenberger ernsthaft zu, in die Stichwahl gegen Georg Willi um den Bürgermeistersessel zu kommen. Und ob dann die bürgerlichen Wähler, viele aus den Reihen von Für Innsbruck und Volkspartei kommend, lieber Willi wählen, daran darf man zweifeln. Er habe zu viel „angestellt“, heißt es.

Stichwahl Lassenberger gegen Willi? (Bild: LIEBL Daniel | zeitungsfoto.at)
Stichwahl Lassenberger gegen Willi?

Aber auch für die VP-Kandidaten Johannes Anzengruber und Florian Tursky halten sich die Jubelrufe und Zustimmung in Grenzen. Vor allem was Tursky betrifft, rumort es im Landhaus geradezu. „Tursky ist ein Politiker, der noch nie vom Volk gewählt wurde, noch nie vom Volk gewollt wurde. Nur Platter hat ihn gewollt und mit dem Bundeskanzler vereinbart, dass Tursky auch nach der Ära Platter bleiben darf“, hört man in den Wandelgängen.

Thaler: Geht sich Platz in EU-Parlament aus?
Wechsel von der regionalen Politposse zur EU-Ebene. Noch eine weitere brisante Postenfrage ist derzeit höchst inoffiziell hinter den Kulissen Gesprächsthema: Wie sieht die Zukunft der Tiroler EU-Abgeordneten Barbara Thaler aus? Ex-Landeshauptmann Günther Platter, der sie stets förderte, hielt sie für ein politisches Talent, hatte große Pläne mit ihr. Selbst der Bürgermeistersessel in Innsbruck soll schon Thema gewesen sein, was Thaler aber angeblich ablehnte. Sie sehe sich als EU-Abgeordnete, „ich mache diesen Job sehr gerne“, hat sie die „Krone“ vor Wochen wissen lassen.

So gut, so fein. Im kommenden Jahr steht neben der Gemeinderatswahl in Innsbruck sowie der Nationalratswahl (Termin noch unklar) auch die EU-Wahl am 9. Juni an. Aktuell stellt Österreich 19 Abgeordnete, sieben davon die Volkspartei. Man geht aber schon jetzt davon aus, dass die ÖVP Verluste einfahren und sich für Thaler kein Platz mehr im EU-Parlament ausgehen wird. Aus diesem Grund soll die gebürtige Unterländerin - sie wuchs in Thiersee auf - den Wunsch geäußert haben, in den Nationalrat zu kommen.

Landeshauptmann Anton Mattle wird wohl ÖVP-Wahllisten aus Gummi benötigen, die man dehnen kann, damit alle „ihr“ Platzerl erhalten.

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