Nach „Krone“-Bericht verbietet das Burgenland den Abschuss von Turteltauben ab dem Jahr 2024. Tierschützer und der politische Mitbewerb fragen sich jetzt: Wann zieht Niederösterreich endlich nach?
Sie stehen sowohl auf der Roten, als auch auf der Abschussliste: Wie berichtet, gab es heuer in der ganzen Ostregion laute Kritik an der Jagderlaubnis auf die eigentlich gefährdeten Turteltauben. Zumindest das Burgenland reagierte auf den „Krone“-Bericht und lässt mitteilen, dass das heurige Halali auf die Liebesvögel das letzte sein wird. Und obwohl die Bestände der Turteltauben seit 1998 um 71 Prozent gesunken sind, hält Niederösterreich die Füße still.
Im Burgenland gab es zwar kaum noch Abschüsse von Turteltauben. Ab 2024 wird aber das ganze Jahr zur Schonzeit.
Leonhard Schneemann, SPÖ-Landesrat für Jagdwesen im Burgenland
Schön, wenn die Causa ein Einzelfall wäre: Aber auch der Eichelhäher wird seit dem 1. August wieder bejagt. Daher nehmen die Grünen jetzt ÖVP-Landesvize Stephan Pernkopf ins Visier: „Wolf, Otter, Biber und Eichelhäher - unter Schwarz-Blau ist in Niederösterreich anscheinend kein Tier mehr sicher“, findet Landtagsmandatar Dominic Hörlezeder deftige Worte.
Er stellt eine umfassende Anfrage an die Landesregierung, denn der Abschuss widerspreche nicht nur dem Artenschutz, er sei auch schädlich für die ökologische Waldwirtschaft.
Die ÖVP muss sich jetzt rechtfertigen, warum sie bei der Abschusserlaubnis für Eichelhäher gegen EU-Recht verstößt.
Dominic Hörlezeder, Tierschutzsprecher der Grünen Niederösterreich
Abschuss auch schlecht für Bäume
„Die tiefwurzelnde und daher gegen Trockenheit resistente Eiche und der Eichelhäher bilden eine Symbiose. Denn die Vögel vertragen im Herbst bis zu 5000 Eicheln auf gut geeignete Keimplätze“, streicht Hörlezeder die Wichtigkeit der gefiederten Förster hervor. Der Grüne: „Alles einfach abzuschießen, gleicht einem rechtswidrigen Verhalten der Behörden!“
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