Forderung der „Krone“

Wir wollen wissen, wo der Wirt das Schnitzel kauft

Tierecke News
21.08.2023 13:06

Nach dem jüngsten Kebab-Skandal ist die Lebensmittel-Herkunftskennzeichnung wieder großes Thema. Nun wagt der Chef der Landwirtschaftskammer einen weiteren Vorstoß für mehr Transparenz auf unseren Tellern und unterstützt damit eine langjährige Forderung der „Krone“. 

„Wer immer nur das Billigste sucht - egal, woher und zu welchen Produktionsstandards - wird Gammelfleisch, Salmonellen und Tierleid finden“, teilt Landwirtschaftskammerchef Josef Moosbrugger am Montag in einer Aussendung mit. Der Skandal spreche „für eine verstärkte verpflichtende Herkunftskennzeichnung in möglichst vielen Bereichen. Auch bei verarbeiteten Produkten und in weiterer Folge auch in der Gastronomie“.

Etappensieg mit Beigeschmack
Ab September kommt eine Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung wie etwa Kantinen in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Schulen. Dann müssen die Quellen von Grundnahrungsmitteln wie Milch, Fleisch und Eier nachvollziehbar angegeben werden. Restaurants, Gasthäuser und Imbisse sind von dieser Verpflichtung aber weiterhin ausgenommen. 

Auf Wunsch der Bevölkerung
Doch genau das wird von der „Krone“ und ihren Lesern schon seit langem gefordert wird. Für Tierecke-Leiterin Maggie Entenfellner ist das längst überfällig: „Es ist mir ein persönliches Anliegen, die Produkte unserer Bauern zu stärken. Unser erklärtes Ziel muss es sein, dass es österreichweit eine flächendeckende Kennzeichnungspflicht gibt.“ Politisch gehen aber an diesem Punkt die Wogen hoch - die Grünen wünschen es sich, die Volkspartei - allem voran der Wirtschaftsbund - ist dagegen. 

Zitat Icon

Unser erklärtes Ziel muss es sein, dass es österreichweit eine flächendeckende Kennzeichnungspflicht in allen betroffenen Bereichen gibt.

(Bild: krone.tv)

Maggie Entenfellner, „Krone“-Tierecke

Schweiz als Vorbild
Der oberste Landwirtschaftskämmerer und ÖVP-Bauernbündlersteht hinter seiner Zunft und gegen manche Interessen seiner Partei. Er fordert mit klaren Worten eine weitreichende Kennzeichnungspflicht - sowohl in der Gastronomie als auch in den Supermärkten. In der Schweiz gibt es eine solche schon seit Jahren. „Wenn sich manche Gastronomen in aller Vehemenz gegen weiterführende Schritte bei der Herkunftskennzeichnung wehren, gilt es schon zu hinterfragen, was es mit der Anonymität auf sich hat und was verborgen werden soll“, gibt sich Moosbrugger angriffig. „Die Auslobung der regionalen Qualität wäre im Interesse von Konsumenten und Bauern.“

Landwirte zeigen sich kämpferisch
Auch Agrar-Experte Hannes Royer vom Verein „Land schafft Leben“ hat kein Verständnis für das zähe Ringen um die gute Sache: "Ich höre oft das Argument, der bürokratische Aufwand sei den Gastronomen nicht zumutbar. Wie wäre es denn, wenn die Wirtschaftskammer hier einmal ihrer Pflicht nachginge und die Gastronomiebetriebe bei der Umsetzung unterstütze, anstatt immer nur vehement zu blockieren? Aber selbst dann gibt es natürlich noch das Totschlagargument, demnach die österreichische Lebensmittelproduktion nicht ausreiche, um alle heimischen Gastronomiebetriebe zu versorgen. Und, weiter?

Die Kennzeichnungspflicht bedeutet ja nicht, dass keine Lebensmittel aus anderen Ländern mehr verkocht werden dürfen - man muss eben nur auf die Karte schreiben, woher sie kommen. Wenn man dort dann liest „Hühnerfleisch aus Polen“, wird sich der eine oder andere vermutlich überlegen, ob er das wirklich möchte. Das ist in Anbetracht der jüngsten Ereignisse meiner Meinung nach aber alles andere als ein Nachteil.“

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(Bild: kmm)



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