Prozess in Linz

Wegen Kartenspiel: Bekannten dreimal überfahren

Oberösterreich
18.08.2023 15:47

Dreimal soll ein 36-Jähriger absichtlich in Schwertberg mit einem SUV einen 50-Jährigen umgefahren und mit jeder Attacke noch mehr Gas gegeben haben. Auslöser war ein Streit über ein Kartenspiel beim Wirten. Das Opfer erlitt Brüche und Prellungen, der Verdächtige steht Ende August in Linz vor Gericht.

Mit jeder weiteren Attacke dürfte der Angeklagte das Tempo erhöht haben, die Kollisionsgeschwindigkeiten betrugen laut Gutachter 25, 40 und 50 km/h. Der Beschuldigte konnte sich bisher nur an eine Auseinandersetzung mit dem Opfer erinnern.

Wirt warf beide raus
Der Angeklagte hatte am 9. Februar in einem Lokal mit dem Wirt Karten gespielt, als sich ein Bekannter einmischte und dem 36-Jährigen offenbar schlechtes Spiel vorhielt. Darüber gerieten die beiden alkoholisierten Männer aneinander, worauf der Wirt die Streithähne vor die Tür setzte. Darauf stieg der mutmaßliche Täter in seinen zwei Tonnen schweren Wagen und dürfte gewartet haben, bis der 50-Jährige die Straße betrat, geht aus der Anklageschrift hervor.

„Ich bring dich um“
Der Fahrer soll dann aufs Gas getreten sein und touchierte den Fußgänger. Anschließend setzte er anscheinend das Auto zurück und nahm wohl einen zweiten Anlauf. Mit Tempo 40 soll er diesmal den Mann erwischt haben, der auf den Boden geschleudert wurde. Das Opfer versuchte darauf, sich hinter Mülltonnen in Sicherheit zu bringen. Doch der 36-Jährige habe nicht locker gelassen und fuhr frontal mit 50 Stundenkilometer auf die Tonnen zu. Der 50-Jährige wurde durch den Aufprall zehn Meter durch die Luft geschleudert und prallte gegen eine Hausmauer, entnimmt der Gerichtssprecher der Anklage. Bei allen Attacken soll der Fahrer noch „Ich bring dich um“ geschrien haben. Mit mehreren Brüchen und Prellungen kam das Opfer ins Spital und musste operiert werden.

Angeklagter ist amtsbekannt
Der mutmaßliche Täter, der bereits mehrfach wegen aggressiven Verhaltens einschlägig vorbestraft ist, könne sich laut eigenen Angaben nicht wirklich an den Vorfall erinnern. Zum Zeitpunkt der Tat hatte er 1,6 Promille Alkohol im Blut. Er befindet sich in Haft. Sollte er im Sinne der Anklage wegen Mordversuchs schuldig gesprochen werden, droht ihm eine Freiheitsstrafe von zehn bis 20 Jahren oder lebenslang. Die Staatsanwaltschaft hat auch die Konfiskation des Tatfahrzeugs beantragt. Ein Urteil ist für den zweiten Prozesstag am 1. September geplant.

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