Nicht nur die Erhöhung der Bürgermeistergehälter ist aktuell Thema. Auch eine erlaubte Auszeit für frischgebackene Eltern soll die Suche nach neuen Amtsträgern erleichtern.
Bürgermeister „wollte sich Amt nicht mehr antun“
Mit Ende Juni ist Hans Peter Hochhold nach acht Jahren als Bürgermeister von St. Martin im Innkreis zurückgetreten. Der politische Alltag mit zahlreichen Beschwerden, Diskussionen, Unterstellungen und sogar juristischen Schritten war ihm zu heftig. Er wollte sich das Amt „nicht mehr antun“. Am 8. Oktober wählt die Gemeinde seinen Nachfolger. Bisher sind drei Kandidaten dafür bekannt.
Jobs an Gemeindespitze sollen attraktiver werden
Dass sich jemand für das Amt des Bürgermeisters zur Verfügung stellt, ist aber nicht selbstverständlich. Gemeindebundchef Christian Mader (ÖVP) sieht viel Bedarf, die Posten an der Gemeindespitze attraktiver zu machen. In der aktuell laufenden Diskussion über die Politikergehälter will er sich aber auf keine konkrete Lohnforderung festlegen: „Bürgermeister sind sicher keine Spitzenverdiener. Mehr Geld ist immer gut.“
Jede Partei kann Wünsche in die Novellierung der Gemeindeordnung einbringen. Erst am Ende steht ein konkreter Antrag.
Christian Mader, Gemeindebundpräsident ÖVP
Fehlende Karenz nach wie vor ein Manko
Enormen Handlungsbedarf um auch in Zukunft Amtsträger zu finden, sieht er bei Karenzmöglichkeiten. Derzeit dürfen Landtagsabgeordnete und Bürgermeister in Oberösterreich nicht in Karenz gehen - das gilt für Männer und Frauen. In anderen Bundesländern, etwa in Tirol oder Salzburg, ist das schon möglich. Mader selbst wollte bei seinem Sohn in Karenz gehen: „Ich war damals noch Angestellter und nebenberuflich Bürgermeister. Es ist aber nicht gegangen“, bedauert er. Die Novellierung der Gemeindeordnung steht aber ohnehin an. „Die Karenz haben wir schon als Wunsch festgehalten“, so der Gemeindebundchef.
Bis zum Beschluss bleibt nur der Mutterschutz
Bis das Papier mit dem möglicherweise neuen Köder beschlossen wird, vergehen aber noch rund zwei Jahre. Bis dahin bleibt Politikerinnen, die Mama werden, nur der Mutterschutz - und den Vätern nichts.
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