Sichere Nahversorgung

Senioren wollen Bargeld-Quellen in jeder Gemeinde

Oberösterreich
05.08.2023 09:00

„Die Senioren betrifft das besonders, wenn es in der Gemeinde keinen Bankomaten mehr gibt“, berichtet Seniorenbundchef Josef Pühringer aufgrund vieler Rückmeldungen seiner Mitglieder: „Sehr viele sind ja in ihrer Mobilität schon eingeschränkt." Daher will er die Banken an ihren Versorgungsauftrag für Bargeld erinnern. 

Auch offene Bankfilialen gebe es schon zu wenige, meint der frühere Landeshauptmann. „Daher fordern wir, dass sich die Banken ihrer Versorgungspflicht bewusst werden. Dort, wo es aus wirtschaftlichen Gründen überhaupt nicht vorstellbar ist, einen Bankomaten zu installieren, müssen sich die Geldinstitute mit der Gemeinde treffen und eine gemeinsame Lösung finden.“

Ausdünnung des ländlichen Raums
Pühringer erinnert daran, dass es eine Auszehrung des ländlichen Raumes bei der Nahversorgung gebe. Und zu der gehöre auch die Versorgung mit Bargeld. „Die Senioren sind die Hauptleidtragenden dieser Ausdünnung.“ Es fehle die Post, die Bankfiliale, oft das Einkaufsgeschäft, es fehle der niedergelassene Arzt sowie damit auch oft die Apotheke (die es sonst als ärztliche Hausapotheke gäbe) und es fehle das Wirtshaus: „All das geht zu Lasten der Lebensqualität natürlich aller Menschen, aber ganz besonders der Senioren. Ein junger, agiler Mensch ist wesentlich mobiler.“

317 Gemeinden ohne Bankomat
Pühringer verweist auf eine IMAS-Umfrage, nach der Menschen über 60 Jahre in Oberösterreich zu 70 Prozent mit Bargeld und nur zu 30 Prozent mit einer Karte zahlen. Laut Nationalbank gab es österreichweit im ersten Quartal heuer 8749 Bankomaten, 2021 waren es noch 9165. Ende 2021 waren 317 Gemeinden im gesamten Bundesgebiet ohne Bankomat.

Ein Platzerl in der Verfassung
Kanzler Nehammer will Bargeld als Zahlungsmittel in der Bundesverfassung absichern. Das hat ihm schon viel Häme in den sozialen Medien eingebracht - mit aber auch berechtigten Forderungen, zum Beispiel nach einer Absicherung der Pflege in der Verfassung und ähnlichen Nöten.
Doch auch „die Sicherung einer Grundversorgung mit Bargeld“ ist Teil dieses Nehammer-Vorstoßes. Damit trifft er auf das Anliegen von Seniorenvertreter Josef Pühringer nach möglichst lückenloser Bankomatendichte. Und das ist gut so!

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