Im Geschichtenerzählen ist der 42-jährige Rumäne erfinderisch. Aus einer Home Invasion in Kärnten wird bei ihm ein Besuch.
Justitia hat einen langen Atem. Und so sitzt mit dem Rumänen nun auch das letzte Mitglied jenes Räuber-Quartetts auf der Anklagebank, das vor drei Jahren im Kärntner Mölltal für Schrecken gesorgt hatte. Sein Bruder und sein Cousin haben den 42-Jährigen bereits als Komplizen entlarvt, der bei der Home Invasion besonders einschüchternd gewesen sein soll und ein Opfer auch geschlagen habe. „Stimmt nicht“, beteuert der Rumäne. „Ich wäre höchstens bei einem Einbruch dabei gewesen, sonst hätten wir ja Handschuhe mitgenommen.“
Die Logik erschließt sich nicht ganz - auch nicht, dass er sogar angegeben hatte, er habe nur mit der Pflegerin der Opfer einen Kaffee trinken wollen. „Mitten in der Nacht? Sie haben eine 92-Jährige und ihren Sohn in ihrem Haus überfallen und wohl zufällig auch Klebeband zum Fesseln gefunden“, meint Richter Christian Liebhauser-Karl trocken. Außerdem entpuppte sich die Pflegerin als Tippgeberin für die Kriminellen - sie wusste, dass Geld, Schmuck und Münzen zu holen waren.
„Wollen Sie Ihre Angaben nicht doch noch überdenken?“, fragt der Rat daher. Will der Rumäne nicht. Lieber hadert er mit seinem Schicksal. In einem abgefangenen Brief aus der Haft hatte er gejammert, dass das seine erste Tat gewesen sei. Mehrere Vorstrafen dürften ihm da entfallen sein. Das Urteil fällt rasch - sieben Jahre Haft, nicht rechtskräftig.
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