Geklärt ist ein brutaler Überfall in Rangersdorf, bei dem vor zwei Jahren ein Pensionist verletzt worden ist. Die Bande ist bekannt, einer der Täter sitzt in Klagenfurt vor Gericht. Was steckt hinter einer „Home Invasion“?
„Das ist ein junger Mann, der vor zwei Jahren einen schweren Fehler begangen hat“, sagt der Verteidiger des heute 22-Jährigen. Der Rumäne sei im September 2020 von Verwandten als Räuber angeworben worden. „Ich wollte es nicht, aber ich war unter Druck“, beteuert er. Zu viert sei man damals die weite Strecke ins Kärntner Mölltal gefahren, wo eine Freundin als Pflegerin bei einer 94-Jährigen arbeitete.
Täter waren nicht zimperlich
Die Pflegerin hatte das Haus ausgekundschaftet und den Tipp gegeben, dass dort Beute zu machen sei. Um an diese zu kommen, waren die vier Täter nicht zimperlich: Der Sohn der Pflegebedürftigen, selbst Pensionist, wurde bedroht, geknebelt und gefesselt, geschlagen und verletzt - solche Coups sind mittlerweile als Home Invasion bekannt. „Es tut mir leid“, meint der Angeklagte, der vom Richter zu fünf Jahren Haft, nicht rechtskräftig, verurteilt wurde - seine Komplizen haben bereits bis zu 6,5 Jahren ausgefasst.
Laut Polizei nehmen „Home Invasions“ österreichweit zu
Laut Bundeskriminalamt sind „Home Invasions“ als Raubüberfälle in Wohnungen oder Häusern definiert. Diese Coups seien vor allem in den vergangenen Jahren österreichweit angestiegen. „Die Täter legen es dabei bewusst darauf an, dass ihre Opfer ältere oder gar pflegebedürftige Personen sind, die noch zuhause leben. Tatorte werden ausgekundschaftet. In der Regel besteht zwischen den Tätern und den Opfern eine Art Beziehung, wenn etwa die Räuber von Bekannten der Überfallenen einen Tipp bekommen haben, dass dort etwas zu holen ist.“
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