Eine Weltpremiere

Organische Batterie als Großspeicher für Strom

Burgenland
14.07.2023 06:45

Das Burgenland will mit der ersten organischen SolidFlow-Batterie der Welt neue Klimaschutz-Maßstäbe setzen. Der zukunftsweisende Großspeicher für Strom aus Sonne und Windkraft ging in Schattendorf in den Testbetrieb.

Die gestrige Pressekonferenz hatte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil „richtig herbeigesehnt“, bedingt durch die Energiekrise und den Krieg in der Ukraine. „Der Weg zur Klimaneutralität 2030 ist eine enorme Herausforderung.“ Vor einem Jahr war der Grundstein für die Kooperation mit der Burgenland Energie und dem Unternehmen CMBlu Energy gelegt worden, nun gab es grünes Licht für den Schritt ins „neue Zeitalter der Stromversorgung“.

Der Test im Solarpark
Die erste betriebsbereite organische SolidFlow-Batterie der Welt ist geliefert worden. Sicher, nachhaltig, kostengünstig - der Großspeicher ging am Donnerstag im hybriden Solar- und Windpark in Schattendorf in den Testbetrieb.

Der hybride Solar- und Windpark in Schattendorf geht neue Weg in der Stromversorgung. (Bild: Burgenland Energie)
Der hybride Solar- und Windpark in Schattendorf geht neue Weg in der Stromversorgung.

Ein erhebender Moment
„Dieser Tag könnte ein historischer für ganz Europa werden“, sagte Martin Selmayr, Leiter der Vertretung der EU-Kommission in Österreich. Er sprach damit die verheißungsvolle Batterie-Technologie an, die ohne den kritischen Rohstoffen wie Lithium oder Kobalt auskommt. Eine große Chance für den europäischen Energiemarkt, um unabhängig von weitverzweigten Lieferketten und Staaten zu werden.

Kristina Inhof moderierte die Präsentation der neuen Technologie. (Bild: Burgenland Energie)
Kristina Inhof moderierte die Präsentation der neuen Technologie.

Zukunft hat begonnen
So wie das Burgenland seit 1997 bei der Windenergie eine Vorreiterrolle eingenommen hat, soll nun der nächste Meilenstein gesetzt werden. „Im Labor hat unser organischer Wind-PV-Speicher ausgezeichnete Ergebnisse erzielt“, schickte CMBlu-Energy-Gründer Peter Geigle voraus. Der Testbetrieb wird zeigen, wie sich die Technologie in der freien „Stromwildbahn“ nutzen lässt.

So sieht die Zukunft der Stromspeicher aus, die unabhängig von weitverzweigten Lieferketten machen soll. (Bild: Burgenland Energie)
So sieht die Zukunft der Stromspeicher aus, die unabhängig von weitverzweigten Lieferketten machen soll.

„Unser Fokus liegt in den kommenden Wochen darauf, die Leistung zu evaluieren und dann weitere Speicher mit einer Gesamtkapazität von 300 Megawattstunden ins Burgenland zu liefern“, so Geigle. Die an den Solarpark angeschlossene Organic-SolidFlow-Batterie befindet sich vorerst als „Lab“ in einem klimatisierten ortsunabhängigen Container.

Leicht kombinierbar
Die in Deutschland gefertigten Großspeicher sind modular aufgebaut, sie können einfach in Hochregalsystemen kombiniert werden. So entstehen „Lagerhäuser für Strom“, erweiterbar in Gigawattstunden-Dimensionen. Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender der Burgenland Energie: „Wind und Sonne sind das Gold des Burgenlandes. Dieses Gold ist nicht zu jeder Stunde verfügbar. Daher brauchen wir einen Speicher, um 8760 goldene Stunden im Jahr zu haben.“

Für Doskozil eine Grundvoraussetzung, um ein weiteres wichtiges Ziel zu erreichen: „Strom muss für die Bevölkerung leistbar sein.“

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