Vom Sommerloch fehlt in Niederösterreich jede Spur: Ein „Krone“-Artikel rund um eine umstrittene Umfrage, welche die FPÖ derzeit vor der ÖVP sieht, löste einen hitzigen Polit-Streit zwischen der ÖVP und der SPÖ aus.
Götterdämmerung – oder ein „ganz mieses Spiel“? Fest steht: Ein Artikel der „Krone“ über eine vom SPÖ-Klub in Auftrag gegebene Umfrage schlug im Landhaus in St. Pölten ein, wie ein Blitz. Laut den Ergebnissen hätte die FPÖ die ÖVP knapp, aber doch überholt (siehe Grafik unten). Was einem politischen Erdrutsch im schwarzen Kernland gleichkommen würde. Würde.
Streit um „Silberstein-Methoden“
Denn andere Meinungsforscher kommen bekanntlich zu ganz anderen Ergebnissen und zweifeln - wie berichtet - massiv an der Plausibilität der Studie von Meinungsforscher Peter Hajek. ÖVP-Parteimanager Bernhard Ebner rückte nicht nur die Umfrage, sondern sogleich auch die SPÖ ins Zentrum seiner Kritik.
Er ortete ein Comeback der „Silberstein-Methoden“ bei den Sozialdemokraten und unterstellte SPÖ-Chef Sven Hergovich sowie dessen Parteimanager Wolfgang Zwander, dass ihnen „nichts mehr zu peinlich“ sei, was auch nur irgendwie gegen die ÖVP gehe.
Herr Zwander hätte besser einmal die „Krone“ lesen sollen, dann wüsste er, dass ihm seine Fake-Umfrage niemand abkauft. Er wird sie am Ende ja hoffentlich als einziger Mensch in diesem Land nicht selber glauben. Meine Empfehlung an Herrn Zwander ist: Besser mal ins Freibad hüpfen und sich eine Abkühlung genehmigen. Es ist sehr heiß zur Zeit.
Bernhard Ebner
SPÖ kontert mit schweren Vorwürfen gegen ÖVP
Der Konter der Roten ließ nicht lange auf sich warten. „Die ÖVP sucht für ihre schlechten Umfragewerte einen Schuldigen, der niemand anders als sie selbst ist“, ätzt Zwander: „Man braucht keine Glaskugel, um zu sehen, dass die Menschen wenig bis kein Verständnis für diese Ego-Politik haben, bei der es nur um Geld und Machterhalt geht.“
Die Probleme der ÖVP sind allesamt hausgemacht. Anstatt mit der SPÖ entschlossen für Niederösterreich und gegen die Teuerung zu arbeiten, hat sich die ÖVP für eine Wortbruch-Koalition mit der FPÖ entschieden. Man braucht keine Glaskugel, um zu sehen, dass die Menschen wenig bis kein Verständnis für diese Ego-Politik haben, bei der es nur um Geld und Machterhalt geht.
Wolfgang Zwander
Besonders pikant sei aus Sicht der Sozialdemokraten, dass die ÖVP trotz schwarz-türkiser Staatsaffären - Stichwort Beinschab - nun der SPÖ „Silberstein-Methoden“ vorwirft. Also ein Vorgehen, das nach einem israelischen Politikberater benannt ist, der vor sechs Jahren für die rote Bundespartei aktiv gewesen ist und mit dem weder der aktuelle Landesparteivorsitzende noch der Landesgeschäftsführer je zusammengearbeitet haben.
FPÖ schweigt und genießt
Und was sagen die Freiheitlichen zu ihrem vermeintlichen Umfrage-Triumph? Auch auf Anfrage der „Krone“ nur wenig. Man schweigt und genießt und erklärt dazu lediglich: „Wir schauen nicht auf Umfragen, sondern auf Niederösterreich“. . .
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