Drama bei Suisse-Tour

Radprofi Mäder nach Sturz in Schlucht verstorben

Sport-Mix
16.06.2023 18:48

Der Schweizer Radprofi Gino Mäder ist nach seinem schweren Sturz bei der Tour de Suisse gestorben! Sein Team Bahrain Victorious gab die Nachricht am Freitag bekannt. Der 26-jährige Mäder war am Donnerstag auf der 5. Etappe in der Abfahrt vom Albula zum Zielort in La Punt gestürzt und musste reanimiert werden. Er wurde ins Krankenhaus in Chur geflogen. Dort erlag Mäder am Tag darauf aber seinen schweren Verletzungen. 

„Wir sind durch den Verlust unseres außergewöhnlichen Fahrers Gino Mäder am Boden zerstört. Sein Talent, seine Hingabe und sein Enthusiasmus waren eine Inspiration für uns alle“, sagte Team-Manager Milan Erzen in einem Statement.

(Bild: APA/AFP/Fabrice COFFRINI)

Das Bahrain-Victorious-Team - in der Schweiz ohne die Österreicher Rainer Kepplinger und Hermann Pernsteiner - wollte ursprünglich das 6. Teilstück der Tour de Suisse zu Ehren des Schweizers fahren. Letztlich wurde die Etappe allerdings abgesagt, stattdessen absolvierte das Feld eine Gedächtnisfahrt über die letzten 30 Kilometer des geplanten Teilstücks.

„We ride for you, Gino!“
Radprofis unterschiedlicher Teams lagen sich gegenseitig in den Armen und trösteten sich. Auf einer großen Werbetafel über der Ziellinie stand „We ride for you, Gino!“. Die Organisatoren der Tour hatten in Absprache mit Mäders Team und seiner Familie entschieden, das Rennen vorerst fortzusetzen. Am Freitagabend soll besprochen werden, wie es ab Samstag weitergeht.

Gall: „Ich hoffe, dass abgebrochen wird!“
Der Osttiroler Felix Gall, Zweiter der Gesamtwertung, plädierte für einen kompletten Abbruch der Tour. „Es ist eine riesige Tragödie, ein unglaublich trauriger Tag. Es hat uns alle sehr mitgenommen. Ich hoffe, dass abgebrochen wird, alles andere wäre unangebracht“, sagte der 25-Jährige, der acht Sekunden hinter dem Gesamtführenden Dänen Mattias Skjelmose liegt.

Vor der Todesmeldung war noch Hoffnung aufgekommen. Roland Kretsch, der Arzt an der Unfallstelle, hatte gegenüber der Tageszeitung „Blick“ erklärt, dass die Erstversorgung schnell und bestens geklappt habe. Der regungslos in einem Bach zum Liegen gekommene Mäder war reanimiert, stabilisiert und anschließend ins Spital geflogen worden. Der Sportler sei aber während der ganzen Zeit bewusstlos gewesen.

Amerikaner Sheffield mit Glück im Unglück
Bei dem Vorbereitungsrennen für die Tour de France war am Donnerstag auch der Amerikaner Magnus Sheffield gestürzt und anschließend ebenfalls ins Krankenhaus gebracht worden. Sein Glück im Unglück: Er erlitt eine Gehirnerschütterung und Prellungen. Die beiden Unfälle ereigneten sich in der rasanten Abfahrt vom Albulapass zum Zielort La Punt bei einem Tempo von rund 100 km/h am Ausgang einer Linkskurve. Danach stürzten die beiden Fahrer einen Abhang hinunter. Die Polizei nahm umgehend die Ermittlungen auf und startete auch einen Zeugenaufruf. Nach ersten Ermittlungen geht man davon aus, dass sich die Stürze unabhängig voneinander ereignet haben dürften.

(Bild: APA/AFP/Luca Bettini)

Zu den Fahrern, die ob der Streckenführung Kritik an den Organisatoren übten, zählte auch Weltmeister Remco Evenepoel. Es sei keine schlaue Idee gewesen, das Ziel einer solchen Etappe nach einer Abfahrt zu platzieren, sagte der Belgier dem „Blick“ zufolge. „Aber man braucht offenbar immer noch mehr Spektakel. Es muss wohl einfach etwas passieren, damit man reagiert“, meinte Evenepoel.

Mäder galt als Kletterspezialist. Zu seinen größten Erfolgen gehörten Etappensiege beim Giro d‘Italia und bei der Tour de Suisse 2021. Am Donnerstag war es für Mäder um nichts mehr gegangen, weder in der Tages- noch in der Gesamtwertung.

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