Eine zweite Klasse Volksschule in Wien hat geschafft, woran die SPÖ-Wahlkommission scheiterte: Stimmen richtig addieren. Wir haben die Kinder bei ihrem Versuch begleitet (siehe auch Video oben).
Vor genau einer Woche hat es die SPÖ-Wahlkommission beim dritten Mal dann doch geschafft, das richtige Ergebnis der Doskozil-Babler-Abstimmung zu präsentieren. Nach einem Debakel, das Hans Peter Doskozil zum Kurzzeit-Chef gemacht hatte.
Wir wollten wissen, wie schwierig es sein kann, 602 Stimmen auszuzählen - und haben die Wahl in einer Wiener Volksschule nachgespielt. Vorab meinte Direktorin Barbara F.: „Meine zweiten Klassen schaffen das locker.“
Gesagt, getan. Montagfrüh kamen wir mit originalgetreuen Stimmzettel in ihre Schule in der Donaustadt. In einer kurzen Einführung erklärte die Direktorin den 22 Kindern, worum es geht, und schon legten die Achtjährigen los. Ein paar der Kinder konnten die Namen der Politiker sogar sofort richtig zuordnen.
Gleich die fünf ungültige Stimmzettel gefunden
Gemeinsam mit der Klassenlehrerin wurde ein passendes Zählsystem gefunden. Zweierpaare haben je einen Stapel zum Auszählen vorgelegt bekommen. In einem ersten Schritt haben die Kids in Doskozil, Babler und ungültig sortiert. Die fünf ungültigen Stimmzettel waren schnell gefunden.
Kleiner Rechenfehler hat sich eingeschlichen
Dann wurde es kniffliger. Beim Addieren der Stimmen für Andreas Babler mussten sich die Kinder schon mehr anstrengen. Dabei schlich sich anfangs auch ein kleiner Rechenfehler ein. Auf 313 Stimmen für Babler kamen die Achtjährigen zunächst. Bei Doskozil errechneten die Schüler dagegen gleich das richtige Ergebnis: 280 Stimmen. Beim Zusammenzählen an der Tafel fiel der Fehler von zuvor auf. „Das sind um vier Stimmen zu wenig“, meldete sich ein gewiefter Schüler. Daraufhin wurde noch einmal ausgezählt und der Rechenfehler entdeckt.
Etwa 40 Minuten haben die Volksschüler für die Lösung der schwierigen Rechenaufgabe gebraucht. Als Belohnung bekam jeder der Rechenkönige einen Lolli von uns überreicht. „Ich bin sehr stolz auf meine Schüler, das haben sie super gemacht“, sagt die Schulleiterin.
Damit ist bewiesen: Achtjährige können besser rechnen als die SPÖ-Wahlkommission.
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