In den vergangenen Tagen gab es in der SPÖ nur eine Konstante: Verwirrung. Die vermurkste Wahl des Parteivorsitzes wird auf einen „Excel-Fehler“ zurückgeführt. Die „Krone“ weiß, wie er zustande kam.
Was genau zum Excel-Wirrwarr der SPÖ führte, wollte die Partei bisher nicht verraten. Die „Krone“ versuchte das Zahlen-Chaos zu entwirren und rekonstruierte den Ablauf der Auszählung: Elf Wahlurnen gab es am Parteitag, die jeweils mit rund 60 Stimmen gefüllt waren.
Jede Urne wurde ausgezählt und das Ergebnis an die Leiterin der Wahlkommission und einen IT-Experten gemeldet. Bei der Eingabe der Excel-Datei sei durch eine falsche Verknüpfung der Fehler passiert.
Die Wahlkommission verwendete dabei die Formel eines vergangenen Parteitags. Der entscheidende Unterschied: Dieses Mal wurden Stimmen und keine Streichungen gezählt. Die SPÖ hat dem Vernehmen nach dann die Ergebnisse der Urnen eingetragen und herausgekommen ist nicht das Gesamtergebnis, sondern die Differenz zu allen gültig abgegeben Stimmen. Ergo: Babler 280, Doskozil 317.
Journalist wies auf „verlorene“ Stimme hin
Dass im Anschluss prinzipiell etwas schiefgelaufen ist, ist bekannt. Denn das erste offiziell kommunizierte Ergebnis lautete: Babler 279, Doskozil 316. Zudem fehlte eine Stimme, was dem Journalisten Martin Thür auffiel.
Schon am Parteitag kursierte das Gerücht, dass Babler bei acht Urnen vorne lag und erst die letzten drei Urnen sollen die Entscheidung für Doskozil gedreht haben. Kritisch hinterfragt, wie es zu dieser Kehrtwende kommen konnte, tat in der Kommission niemand. „Es hat keinen Zweifel am Ergebnis gegeben“, sagt die Wahlleiterin Klaudia Frieben am Dienstag.
So mutierte ein Fehler, der durch einen zweiten Auszählvorgang hätte behoben werden können, zum Totalschaden. Der Rest ist bekannt und amüsiert ganz Österreich und die Welt.
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