Frau entkam Peiniger

Erst als Haus in Flammen stand, endete Martyrium

Steiermark
22.07.2025 06:00

Vergewaltigung, Brandstiftung, Körperverletzungen, Drohungen, Nötigungen und Tierquälerei: Das Leben einer jungen Frau in Deutschfeistritz (Steiermark) war ein monatelanges Martyrium. Doch erst als ihr Haus in Flammen stand, konnte sie ihrem Peiniger entkommen. Jetzt muss der Ex-Lebensgefährte vor Gericht.

Dass Anrainer in den Morgenstunden des 26. Oktober 2024 das Feuer in dem Haus entdeckten, dürfte einer jungen, schwangeren Frau wohl das Leben gerettet haben. Mit diesem Brandanschlag kam auch ein unglaubliches Martyrium ans Tageslicht, dem die Slowakin monatelang ausgesetzt war.

Es soll laut Gutachter eine schwere psychische Störung mit narzisstischen Anteilen sein, die einen 30-Jährigen aus dem Jemen antrieb, seine Lebensgefährtin derart zu quälen. Er würgte sie, bedrohte sie und ihren Vater, schlug sie mehrfach und vergewaltigte sie. „Ich werde dir den Kopf abschneiden und ihn deiner Mutter bringen“, soll er etwa gesagt haben. Alle werde er umbringen, alle würden brennen – auch ihre Katze versuchte er zu töten.

Die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun, die vielen Brandherde zu bekämpfen.
Die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun, die vielen Brandherde zu bekämpfen.(Bild: Freiwillige Feuerwehr Deutschfeistritz)

Opfer hatte Todesangst
Doch nicht nur die schwangere Lebensgefährtin, auch deren Tochter im Teenager-Alter wurde zum Opfer des unberechenbaren Gewalttäters. Mehrfach bedrohte und verletzte der arbeitslose Jemenit das Mädchen. Doch gerade wegen all der Drohungen hatte die Freundin des 30-Jährigen zu große Angst, zur Polizei zu gehen und um Hilfe zu bitten. Sie wusste nicht, was er dann ihr und ihrer Familie antun würde. 

Erst der Nationalfeiertag sollte alles verändern. Denn in den Morgenstunden legte der Mann rund um das Wohnhaus gleich mehrere Feuer, verstopfte Kanäle, stellte brennende Kerzen in den Luftschacht. „Es war nur Zufall, dass es beim Versuch blieb, weil Anrainer und Polizei einschritten“, heißt es seitens der Staatsanwaltschaft Graz.

Rippen und Nase gebrochen
Der 30-Jährige wurde nach Ermittlungen der Brandgruppe des Landeskriminalamts festgenommen und kam in Untersuchungshaft. Die Slowakin und ihre Familie waren endlich in Sicherheit. Wie gefährlich der mutmaßliche Feuerteufel ist, zeigte sich auch hinter Gitter, wo er einem Mitinsassen Nase und Rippen brach.

Der Angeklagte selbst, für den die Unschuldsvermutung gilt, spielt seine Taten herunter: Er habe niemandem etwas getan. „Wir haben uns im Streit nur gegenseitig gestoßen.“ Die Verletzungen der Tochter würden von einem Sturz rühren. Und er habe keinen Brand gelegt, sondern nur Müll angezündet.

Der Prozess findet am Freitag am Landesgericht Graz statt. Wegen der großen Gefahr, die von dem Gewalttäter ausgeht, soll dieser eingewiesen werden.

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